Jörg Welker wünscht sich ein Fußballfest

25.5.2007, 00:00 Uhr
Jörg Welker wünscht sich ein Fußballfest

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Die Voraussetzungen sind klar: Holt Betzenstein heute Punkte und behält diese auch in Sportgerichtsrunde 2 auf Bezirksebene, dann ist die Elf von Trainer Hans-Jürgen Hopf Meister vor dem derzeit noch punktgleichen SV Moggast und steigt direkt auf.

Die Blicke richten sich daher auf Gastgeber Leutenbach. Die Truppe von Trainer Jörg Welker bewies echten Sportsgeist und besiegte Betzenstein vor Wochenfrist im ersten Anlauf 1:0, obwohl es für sie um nichts mehr ging. Jetzt wollen die Leutenbacher diese Leistung bestätigen.

Angst vor Verletzungen

Allerdings sieht Jörg Welker die Neuauflage mit gemischten Gefühlen. «Als Spieler wäre ich begeistert, als Trainer sehe ich das eher skeptisch.» Das erklärt der Forchheimer recht einfach: «Wenn ich als Spieler die Möglichkeit habe, statt vor 50 oder 100 Zuschauern vor vielleicht 500 zu kicken. bedarf es keiner Motivation mehr. Doch die Gefahr von Verletzungen ist sehr groß. Da bist du als Trainer natürlich wenig begeistert.»

Welker weiß genau, dass heute vor großer Kulisse ein heißes Spiel zu erwarten ist, in das mehr Emotionen als sonst eingebracht werden. «Meine Jungs brennen auf das Spiel.» Diese Aussage unterstreicht, dass fünf seiner Kicker ihren Pfingsturlaub verschoben haben. «Ich habe die Jungs mit SMS über die Neuansetzung informiert und die waren alle dabei», sagt Welker.

Freilich hat Leutenbach trotzdem Ausfälle. Das größte Problem gibt es im Tor. Der frühere Moggaster Keeper Uli Distler, mit seinem Handspiel außerhalb des Strafraums der Auslöser für das Wiederholungsspiel, fällt verletzt aus und sein Vertreter Stefan Nikodemus ist mit der Bundeswehr auf Manöver. «Wen ich ins Tor stelle, weiß ich nicht», sagt Welker.

Er freut sich dennoch auf viele Zuschauer und hofft auf ihre Vernunft: «Das ist mein größter Wunsch: Ein Fußballfest, dass auf und auch neben dem Platz friedlich abläuft.»

Hoffen auf Sympathien

Wer heute gewinnt, ist für Welker keine Frage: «Wir waren Betzenstein vor einer Woche klar überlegen. Ich gehe davon aus, dass das so bleibt. Und wir können uns im ganzen Fußballkreis Sympathien erspielen, die wir sonst nie hätten.»

Denn Betzenstein schlagen viele Sympathien derzeit nicht entgegen. Trainer Hans-Jürgen Hopf: «Ich hoffe, das eskaliert nicht. Es hat mich schon traurig gestimmt, dass ich sogar Drohanrufe bekommen habe.» In der Sache sieht er alles recht gelassen: «Ich bin stolz auf die Mannschaft» meint er «und hoffe, dass sie noch einmal ihr Leistungsvermögen zeigt.»

Nicht dabei ist Toptorjäger Frank Kunisch, der im ersten Spiel die Rote Karte sah. Auch Hopf, der einst mit Leutenbachs Keeper Distler zusammen in Moggast kickte, hat ein Torwartproblem: Bernd Probst kann krank nicht spielen.