Karate: Paukenschlag vor der Pandemie

31.3.2020, 17:00 Uhr
Karate: Paukenschlag vor der Pandemie

© Roland Huber

"Ja, Corona hat auch uns ziemlich im Griff", sagt er. Und so war die Glanzleistung der jungen Kämpferin bisher medial nicht gewürdigt worden. Milena Stevanova hatte sich bei den in Forchheim ausgetragenen bayerischen Meisterschaften erstmals für die deutschen Meisterschaften in Kumite in der Leistungsklasse qualifiziert, die vor drei Wochen in Hamburg stattfanden. Allein den Sprung in diese Eliteklasse zu schaffen – immerhin ist sie mit 17 Jahren noch Juniorin – sei eine enorme Leistung, so Rosemann.

Die Forchheimerin hatte einen denkbar schweren Auftakt erwischt, traf mit Charlotte Grimm aus Thüringen gleich auf eine Athletin des Nationalkaders, der sie erwartungsgemäß auch unterlag. Da die Thüringerin aber das Finale erreichte, war Milena Stevanova in der Trostrunde und konnte dort den Kampf um Platz fünf für sich entscheiden. Mit dieser Leistung hat der Schützling von Trainerin Silvia Schnabel, den Sprung in die deutsche Elite geschafft.

Das Turnier in Hamburg war jedoch vorerst der letzte Karate-Wettkampf, der noch ausgetragen werden durfte. Denn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens treffen auch die Karateka mit voller Wucht. Hatten sich doch die Forchheimer vor zwei Jahren quasi "selbstständig" gemacht und eigene Räume in Hausen beim Pilatusring angemietet, um ihren Athleten optimale Trainingsbedingungen zu schaffen, um das Kindertraining durch die schönen Räumlichkeiten voranzubringen und nicht zuletzt um Neueinsteigern ein angenehmes Ambiente anzubieten.

Vereinfacht ausgedrückt, wie es Rosemann sagt, um den Karate Sport in Forchheim weiter voranzubringen. Nun sei diese Veränderung natürlich mit erheblich gestiegenen Kosten verbunden, und die Verantwortlichen des 1. SKZ hatten lange mit sich gerungen, dieses finanzielle Risiko einzugehen, zumal es deswegen im Verein einige Bedenken gegeben hatte. Laut Rosemann haben sich der Trainingsbetrieb und der sportliche Erfolg aber in einer Weise etabliert, dass man bislang durchaus von einem sich abzeichnenden Erfolg sprechen konnte.

Doch nun kam die Corona-Krise. Die Trainingsräume sind geschlossen, der Trainingsbetrieb damit auf Null herunter gefahren. Nun ist der Verein auf die Solidarität seiner Mitglieder angewiesen, die dem 1. SKZ in dieser schweren Zeit die Treue halten sollen.

So hatte der Vorstand in der vergangenen Woche beschlossen, eine Sitzung abzuhalten, um die prekäre Situation zu besprechen. Weil aber ja seit Anfang letzter Woche ein "Versammlungsverbot" besteht, hielten die Forchheimer unter der technischen Federführung der Vorstandsmitglieder Andreas Polster und Kilian Schnabel eine Vorstandssitzung via Skype ab. Nach Anfangsschwierigkeiten kam dann doch noch eine konstruktive Runde zustande, die sich auf die Zukunft des Forchheimer Karatesports fokussierte.

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