Kirschen im Landkreis Forchheim: "Es ist eine Pracht"

29.7.2016, 06:00 Uhr
Helmut Prütting ist von der Kirschenernte in diesem Jahr ganz begeistert. Solche riesigen Früchte in diesen Mengen habe er noch nie gehabt, erzählt der 60-jährige Obstbauer aus Hagenbach.

© Fotos: Ralf Rödel Helmut Prütting ist von der Kirschenernte in diesem Jahr ganz begeistert. Solche riesigen Früchte in diesen Mengen habe er noch nie gehabt, erzählt der 60-jährige Obstbauer aus Hagenbach.

Seit 1963 schon ist Helmut Brütting jedes Jahr bei der Kirschenernte dabei. Doch so eine Saison wie dieses Jahr hat der Obstbauer noch nie erlebt. Der 60-Jährige, der für die Nordbayerischen Nachrichten in Hagenbach auch die Zeitung austrägt, ist ganz begeistert. "Von einer einzigen Leitersprossen aus hab ich drei Krätzen gepflückt", erzählt er. In eine Krätze, der fränkische Ausdruck für einen kleinen Handkorb, passen ungefähr vier Kilo, schätzt Prütting.

"Das ist heuer wirklich eine Pracht. Das ist alles Güteklasse extra", schwärmt er weiter. Das sind die ganz guten Kirschen, die mindestens 28 bis 30 Millimeter im Durchmesser groß sein müssen. Zurzeit erntet er die Spätsorte Regina. Diese Woche noch, meint er, dann sei die Kirschenernte wahrscheinlich vorbei.

Sie sind riesig, fast schwarz und zuckersüß: die Spätkirschen der Sorte Regina.

Sie sind riesig, fast schwarz und zuckersüß: die Spätkirschen der Sorte Regina.

Am Vormittag pflückt er die süßen Früchtchen vom Baum und liefert sie dann sofort beim Obstgroßmarkt in Pretzfeld ab. "Das ist überhaupt super, dass die noch Kirschen abnehmen", sagt Brütting. Denn andere Märkte hätten schon die Abnahme von Kirschen gestoppt, weiß er. "Da muss man den Geschäftsführer Manuel Rauch und seine Mitarbeiter auch mal loben", findet der Obstbauer.

"Segen von oben"

Helmut Prütting besitzt auf mehreren Flächen bei Hagenbach rund 100 Kirschbäume, meist Halbstämme zwischen 15 und 20 Jahre alt. Er ist in diesem Jahr mit seiner Ernte hochzufrieden. "Der Regen hat uns viel Wachstum gebracht." Aber das sei nicht das Einzige, sagt er. "Der große Segen kommt von oben." Was meint er damit? Man kann Helmut Brüttung förmlich durch die Telefonleitung schmunzeln sehen.

Er habe da einen gesegneten Acker, erzählt er und erklärt: "Jeden Samstag laufen da zwei Wallfahrten durch, um fünf Uhr und um acht Uhr früh." Und genau diese Obstbaumwiese, etwa ein Tagwerk groß, bringe ihm immer die besten Erträge. Selbst vor einigen Jahren, als ringsherum alle Kirschblüten erfroren seien, "hab ich eine Rekordernte gehabt". Und auch heuer sei es ähnlich: "Zehn Meter neben mir hängt nichts am Baum und ich hab eine super Ernte." Das könne nur mit den Wallfahrern, die immer betend durch seinen Acker ziehen, zusammenhängen, glaubt Brütting felsenfest.

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