Kita-Not: Gemeinderat Langensendelbach unterbricht Urlaub

21.8.2019, 16:15 Uhr
Kita-Not: Gemeinderat Langensendelbach unterbricht Urlaub

© Karl Heinz Wirth

Insgesamt, so Bürgermeister Oswald Siebenhaar (CSU), übersteigt die Nachfrage weiterhin das Angebot der Krippenplätze in Bräuningshof. Deshalb hatte der Gemeinderat seine Sommerpause unterbrochen und eine Gemeinderatssitzung hierzu anberaumt. Das Planungsbüro Siewertsen und Sammet aus Baiersdorf stellte den Räten dazu die Kosten und Planausführung vor.

Bereits in der Juli-Sitzung favorisierten die Räte ein Pultdach, das Ulrich Sammet näher erklärte. So wird es nur noch für den Verbindungsweg am Eingang ein Flachdach geben und der neue Krippenanbau mit einem Pultdach versehen. Die Kosten für den Anbau und den Umbau im Bestand bezifferte Sammet auf rund 1,2 Millionen Euro.

Machen die Bürger mit?

"Wie wollen wir das den Bürgern verkaufen?", fragte Gemeinderat Ralf Kraus (CSU). Die letzte Baumaßnahme liege erst zwei Jahre zurück und jetzt werde alles wieder komplett umgebaut, so Kraus. Für Simon Berninger (SPD) ist es ein großer Eingriff in den Bestand. Über die Kosten wolle er im Rat noch einmal sprechen, so Berninger. "Dass es so ein gravierender Umbau wird, drei Gruppen werden umgestaltet, mit einem solchen Kostenvolumen, überrascht mich", sagte Hans Knetzger (FW). Die Räte wollten wissen, ob weitere Erweiterungen bei Bedarf möglich sind.

"Möglich schon", meinte Bürgermeister Siebenhaar. Seitens der Behörden seien zusätzliche Anbaumaßnahmen an diesem Standort jedoch nicht mehr erwünscht. Steige der Bedarf nach Plätzen weiter, müsse sich die Gemeinde nach einem weiteren Standort umsehen, so Bürgermeister Siebenhaar. Die Gemeinderäte wunderten sich, warum nicht bereits bei der letzten Baumaßnahme ein möglicher Anbau mit eingeplant wurde.

"Sicherlich ist man im Nachhinein immer schlauer", meinte Siebenhaar. Es stelle sich die Frage, "wie wir diesem Anspruch gerecht werden". Wichtig sei für die Gemeinde, vor Baubeginn die Höhe der Förderung zu ermitteln. Hierfür müsste der Gemeinderat heute den Beschluss fassen, damit der Förderantrag vor dem 30. August gestellt werden könne.

Platz für Kinder ab Herbst 2021

"Wir hoffen, dass wir mit dem Bau im Mai 2020 beginnen können", sagte Ulrich Sammet. Verläuft alles nach Plan, könnten bereits im Herbst 2021 die Ein- bis Dreijährigen in die neuen Krippenräume in Bräuningshof einziehen. Die Räte beschlossen einstimmig als Dachform für die Kindergartenerweiterung Pultdächer, wobei in den Übergangsbereichen zum Bestand kleinflächige Flachdächer geplant werden. Das Architekturbüro wird mit der Genehmigungsplanung beauftragt.

Um den geplanten Waldkindergarten in Bräuningshof ging es ebenfalls in der Sitzung. Seit der Feststellung des spezifischen Bedarfs von 16 Waldkindergartenplätzen sucht die Gemeinde eine Institution für eine Trägerschaft eines Waldkindergartens. Nach einem Vorgespräch hat nun die Johanniter-Unfall-Hilfe Bereitschaft signalisiert, diese zu übernehmen. Ob überhaupt eine Nachfrage dafür bestehe, fragten sich einige Räte. Die tatsächliche Nachfrage sei höher als der festgestellte Bedarf, erklärte Rätin Heike Mühlbauer (UWB). Ein Waldkindergarten liege voll im Trend, so Mühlbauer. Immer mehr Eltern sei es wichtig, dass ihre Kinder nicht mit digitalen Spielgeräten aufwachsen, sondern im direkten Kontakt zur Natur.

"Die Standortfrage ist geklärt und mit der Forstverwaltung und den Behörden abgesprochen", so Siebenhaar. Die Wald-Kita wird auf gemeindeeigenem Grund am Adelbach entstehen. Von hier aus sind auf kürzestem Weg Notfallunterkünfte erreichbar. Rat Jochen Düsel (CSU) forderte eine Kostenschätzung für das Vorhaben an. Die Räte stellten den Tagesordnungspunkt deshalb zurück.

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