Kleinsendelbach: Trotz positiver Bilanz Kritik an Rathauschefin

8.12.2017, 12:00 Uhr
Kleinsendelbach: Trotz positiver Bilanz Kritik an Rathauschefin

© Foto: Karl Heinz Wirth

Breitband, Brandschutz im Kinderhaus oder Rathaussanierung: In einer Präsentation ging Gertrud Werner auf die Schwerpunkte der Rathausarbeit ein, streifte wichtige Beschlüsse und wagte einen Ausblick auf Projekte.

Die größte Maßnahme des Jahres sind die noch laufenden Arbeiten für den Brandschutz im Kinderhaus. Einen Schlussstrich konnte die Gemeinde bei der Fertigstellung zur Sanierung der Leichenhalle ziehen. Mit der Verlegung der Lampen im Friedhof bis zu den öffentlichen Toiletten ist für mehr Sicherheit in der dunklen Jahreszeit gesorgt.

Abschließend ein Ausblick auf anstehende Projekte: Werner nannte unter anderem den barrierefreien Umbau und die energetische Sanierung des Rathauses, die Brückensanierung Steinbach, Straßenerneuerung "Am Wiesengrund" oder FFW-Löschwasserbehälter. Nach der Präsentation meldeten sich die Bürger zu Wort. Unter anderem wurde gefragt: Warum ist es nicht möglich den immer stärker zunehmenden Schwerlastverkehr in Steinbach zu drosseln? Ab 5 Uhr morgens donnern Lkw mit Schotter beladen zur ICE-Baustelle durch den Ort, beschwerte sich ein Bürger.

Keiner hält sich dran

Auch Pkw und Busse würden sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten. Überall wird geblitzt, nur nicht in Steinbach beschwerte er sich lautstark und forderte wie auch in anderen Gemeinden eine Geschwindigkeit von 30 km/h für Lkw. Außerdem werde die Überquerung der Straße für Kinder und ältere Bürger immer gefährlicher trotz der vorhandenen Ampel. Bürgermeisterin Werner wies darauf hin, dass dafür das Straßenbauamt Bamberg zuständig ist, nicht die Gemeinde. Die Ampel sollte genutzt werden, auch wenn man zehn Schritte laufen muss um sie zu erreichen, meinte Werner. In Kleinsendelbach läuft gegen die Aufstellung einer Ampel ein Klageverfahren zweier Bürger vor dem Verwaltungsgericht, die eine Ampelregelung für Kinder und ältere Bürger als nicht notwendig erachten, an einer Straße, die täglich von über 7000 Lkw und Pkw befahren wird.

Die Diskussion um die Straßenausbaubeiträge bewegt auch die Eigenheimbesitzer "Am Wiesengrund". Wolf Dieter Weigel wollte wissen, warum man nicht das "Rednitzhembacher Modell" anwende. Dieses Modell ermögliche, trotz gültiger Satzung, ohne Austausch des Unterbaues, die Reparatur durch eine großflächige Erneuerung der oberen Asphaltschicht. Bürgermeisterin Werner erinnerte an die Satzung zum Straßenausbau, die vom Gemeinderat noch unter ihrem Vorgänger erlassen wurde. Wenn der Unterbau "Am Wiesengrund" in Ordnung wäre und den heutigen Anforderungen entspräche, gäbe es dazu keine Diskussionen, so Werner. Leider zeigen die Ergebnisse etwas anderes.

Nachdem sich Anwohner an das Landratsamt, die Regierung sowie das Staatsministerium gewandt haben, "sollten wir die Entscheidungen zur Sachlage dazu abwarten und dann darüber im Gemeinderat entscheiden. Eine weitere Stellungnahme meinerseits", so Werner, "kann ich aufgrund fehlender Erkenntnisse nicht abgeben".

Mit dieser Aussage gab sich der Beschwerdeführer nicht zufrieden und stellte den Antrag, die Versammlung möge beschließen, das Thema Straßenausbaubeiträge in den nächsten drei Monaten in einer Gemeinderatssitzung auf die Tagesordnung zu nehmen. Erwin Schermer sagte: "Ich unterstütze den Antrag, Sie zu zwingen, das Thema Straßenausbau in der Gemeinderatssitzung noch einmal zu behandeln." Schermer weiter: "Ich verlange, dass die Gemeinde sparsam mit dem Geld der Bürger umgeht."

"Äußerst verantwortungsvoll

Die Bürgermeisterin erwiderte: "Wenn sie meinen Tätigkeitsbericht aufmerksam verfolgt haben, müssten sie festgestellt haben, dass der Gemeinderat äußerst verantwortungsvoll mit den Finanzen der Bürger umgeht."

Eine Bürgerin meinte: "Ich bin erstaunt, dass unsere Gemeinde so reich ist. Das Rathaus wird saniert, wir haben eine wunderschöne Mehrzweckhalle und das wird alles nicht genutzt. Warum sanieren wir das Rathaus, wenn es gar nicht benutzt wird?"

Dem widersprach Werner und erklärte, die Mehrzweckhalle sei regelmäßig belegt. Das Schulhaus und jetzige Rathaus ist ortsbildprägend. Um Bürgern mit eingeschränktem Bewegungsapparat die Möglichkeit zu geben an Gemeinderatssitzungen teilzunehmen sei es erforderlich dieses barrierefrei umzubauen. Dazu wird der Sitzungssaal in das Erdgeschoss verlegt. Auch das musste dringend erneuert werden, da im Gebälk des Dachstuhls der Holzwurm und Schwamm schon große Schäden angerichtet hat, so Werner.

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