Kombiklasse ist unumgänglich

5.8.2010, 00:00 Uhr
Kombiklasse ist unumgänglich

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Ausführlich legte Bürgermeister Reinhard Seeber im Beisein von Rektor Ulrich Raab und Kindergartenleiterin Claudia Weigand die Situation der Schülerzahlen klar. Lediglich acht Kinder werden eingeschult, 13 seien aber für eine eigene Klasse Voraussetzung, also werde das Bilden einer Kombiklasse mit dem zweiten Jahrgang unumgänglich.

Um Qualitätsverlust in Mathematik und Deutsch zu vermeiden, fordern die betroffenen 25 Eltern in einer Initiative zehn separate Stunden Unterricht. Zwischenzeitlich hat das staatliche Schulamt eine Lehramtsanwärterin für acht Stunden zugeteilt, bleibt also eine Lücke von zwei Stunden. Der Förderverein der Schule will hierfür eine Honorarkraft in Abstimmung mit der Schulleitung einstellen, die Gemeinde werde die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.

Eltern renovieren Schulzimmer

Die Eltern haben ihm Vorfeld bereits zugesagt, den Klassenraum der Kombiklasse zu renovieren und zu gestalten. Die Gemeinde wird rund 1600 Euro für die Ergänzung mit Möbeln, Raumteilern und ähnlichem zur Verfügung stellen. Seeber appellierte auch an die Lehrkräfte, gegebenenfalls die eine oder andere Stunde einzubringen. „Wir alle sollten gemeinsam das Projekt Kombiklassen angehen“, mahnte der Bürgermeister nachdrücklich. Gefordert seien alle Parteien.

Eigentlich übernehme man hier eine Aufgabe, die dem bayerischen Staat obliegt. „Wenn wir einsteigen, lehnt sich der Staat zurück“ warnte Gemeinderat Thorsten Glauber (FW). Ewald Pfeufer (Aktive Bürger) mahnte, die Gemeinde müsse alles tun, die Qualität zu sichern. Joachim Galster, Vorsitzender des Fördervereins, sieht sich auf Grund seiner Satzung in der Pflicht. Bedenken äußerte Herman Greif (CSU), dass der Förderverein in Personalverantwortung gehe. Alle waren sich letztlich einig, dass diese Maßnahme, das Einstellen einer Honorarkraft, nicht Routine werden dürfe.

Schulleiter Raab sieht die Situation weniger dramatisch. Der Lehrplan sei langfristig bereits im Jahre 2000 auf diese Situation ausgerichtet worden. Die Aufgabe sei selbst ohne Verstärkung zu bewältigen. Positive Modelle und Erfahrungen dazu gebe es bereits in anderen Bundesländern.

Ergänzend informierte Claudia Weigand über die Kindertagesstätte. Die Kinderkrippe sei mit zwölf Plätzen ausgelastet, der Kindergarten zählt 48 und der Kinderhort zwölf Kinder. Die Öffnungszeiten von 7.30 bis 16.30 Uhr wurden in 72 Fragebögen bei den Eltern hinterfragt und ergaben keine Änderung für das anstehende Jahr.

Noch einmal beschäftigte sich der Gemeinderat mit der anstehenden Reparatur des Heizöltanks in der Schule, die laut Kostenvoranschlag 3852 Euro kosten soll. Alternativ wurde die Anschaffung einer Pellettheizung für die Schule mit Erweiterungsmöglichkeit zum Kindergarten erwogen: Kosten 76000 Euro. Alternative Energie, günstige Zinsen und höhere Verschuldung waren Argumente des Für und Wider. Letztlich einigte man sich auf die Reparatur und die Planung der Umstellung, um zum geeigneten Zeitpunkt eine ganze Lösung anzugehen.

Die Ostumgehung Forchheim wird noch länger ein Thema bleiben. „So lange wir beteiligten Gemeinden uns streiten, darf sich der Staat freuen und wird keinen Finger bewegen“ meinte Thorsten Glauber. Er appellierte an die Kommunen, ein gemeinsames Konzept zu vertreten. Seeber regte an, gerade den Lkw-Verkehr nach Fertigstellung der Westspange im Bereich der Gemeinde zu beobachten und zu analysieren, um daraus Schlüsse zu ziehen.

Erhebliche Bedenken

Unerwartet kompliziert erwies sich nochmals das Thema Funkmast der Firma Vodafone auf dem Wasserhochbehälter von Pinzberg. Seeber teilte mit, dass die Firma den Mast an der Außenwand anbringen will, die Arbeiten sollen in sechs bis acht Wochen beginnen. Der Mast im Ort würde dann entfernt. Hermann Greif legte sein Veto ein und äußerte aufgrund seiner Beobachtungen am früheren Standort erhebliche Gesundheitsbedenken.

Thorsten Glauber warnte ebenso wie Bürgermeister Seeber davor, den jetzt gefundenen Standort in Frage zu stellen. Hier sei der Mast einige 100 Meter vom Ort entfernt, das war auch das Ziel. Der Betreiber hätte baurechtlich kein Problem, und ein Anwesen ließe sich für gutes Geld vermutlich finden, den Mast auch direkt im Dorf errichten zu lassen. Ein Vertragsentwurf der Firma Vodafone wurde zwischenzeitlich absprachegemäß von Marcus Steurer (FW) geprüft und dem Rat zur Diskussion vorgelegt. Letztlich wurde der Standort Hochbehälter akzeptiert und verabschiedet.