Kommen Raumluftreiniger in die Schulen von Dormitz und Hetzles?

18.11.2020, 18:26 Uhr
Das Bild zeigt die Dormitzer Grundschule. Hier sollen Luftreinigungsgeräte in Klassenzimmern für mehr Sicherheit vor Ansteckung sorgen.

© Foto: Karl Heinz Wirth Das Bild zeigt die Dormitzer Grundschule. Hier sollen Luftreinigungsgeräte in Klassenzimmern für mehr Sicherheit vor Ansteckung sorgen.

Müssen die Schüler aus Dormitz und Hetzles im Winter frieren? Der Winter steht vor der Tür und die Klassenzimmer der beiden Grundschulen werden durch das Öffnen der Fenster belüftet. Denn Stoßlüften ist in Zeiten von Corona das empfohlene Mittel, um die Gefahr einer Ausbreitung des Virus in Klassenzimmern zu reduzieren. Doch im Winter ist es vor allem mit einem verbunden, Kälte und Heizkosten, um den Raum wieder auf ein angenehmes Klima zu bekommen.

Lösungsvorschläge gibt es, damit befasste sich die Schulverbandsversammlung der VG Dormitz in ihrer jüngsten Sitzung. Verbandsvorsitzender Holger Bezold berichtete den Verbandsräten, dass die Verwaltung sich schon im September bei einem regionalen Elektrounternehmen über Raumluftreinigungsgeräte erkundigte, da für Oktober die Förderrichtlinie zur Beschaffung von Raumluftreinigern angekündigt wurde.

Der Schulverband bekommt über dieses Förderprogramm mobile CO2-Messgeräte ohne einen Eigenanteil durch den Schulverband in Höhe von 1352 Euro gefördert. Eine Förderung von Raumluftreinigern ist nach Prüfung der Förderrichtlinie für den Schulverband leider nicht möglich, erklärte Bezold. Das sei nur möglich, wenn Klassenräume nur Oberlichter oder kleine Fenster hätten oder innenliegend wären.

Vorsorglich Förderantrag stellen

Dennoch, so der Vorsitzende, soll bei einer Beschaffung vorsorglich ein Förderantrag gestellt werden. Die Richtlinie, so Geschäftsleiter Nicky Weber, spricht mit dem Wort "insbesondere" nach Auffassung der Verwaltung kein endgültiges "K.O.-Kriterium" aus. Darüber hinaus ist der Raum der Lernwerkstatt mit deckennahen Fenstern, die nicht ohne weiteres geöffnet werden können, ausgestattet.

Die Luftreiniger verfügen über einen einfachen Vorfilter für groben Staub und Flusen Die Förderung mobiler Luftreinigungsgeräte ist auf 3500 Euro pro Raum begrenzt, erklärte er. Die Schulleitung unterstützt eine Anschaffung von Raumluftreinigern, da der Unterricht für die Kinder, aber auch für das Personal wieder zumutbarer würde, wobei auch gesehen wird, dass es sich für den Sachaufwandsträger, um eine enorme finanzielle Anstrengung handelt, da man nicht wisse, wie lange man noch mit der Pandemie leben muss.

"Kein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln"

Die Verwaltung hatte vier Angebote eingeholt und gesichtet, wovon zwei Geräte in die engere Wahl kamen und den Verbandsräten vorgestellt wurden. Aufgrund der Leistungsfähigkeit wären pro Klassenzimmer und Fachraum zwei Geräte notwendig. Auf etwa 1300 Euro belaufen sich hier die Kosten für ein Gerät mit steigender Tendenz, meinte Bezold. Bürgermeister Michael Bayer aus Hetzles stieß dazu eine rege Diskussion über Stromverbrauch, Unterhaltskosten, Wartung und Bedienung der Geräte an. Es müsse in Zusammenarbeit mit der Schule geklärt werden, was sinnvoll sei.

Bayer sprach sich gegen einen schnellen Kauf aus und fragte: "Wollen und brauchen wir das?" Dass Lüften gegen die Verbreitung der Viren helfe, sei ja erwiesen, so Bayer. Die Geräte sollten kein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln. Um der Ausbreitung von Viren vorzubeugen, habe das Stoßlüften an der Schule oberste Priorität. Luftreiniger können aber eine sinnvolle Ergänzung sein so Bayer.

Viren und infektiöse Aerosole filtern

Die Geräte können demnach Staub, Pollen, Viren und infektiöse Aerosole aus der Raumluft filtern, führen aber keine frische Luft zu. Bürgermeisterin Gertrud Werner gab zu Bedenken, dass die Geräuschentwicklung den Unterricht störend beeinflussen könnte und regte die Anschaffung von Testgeräten an. Die Verbandsversammlung nahm nach eingehender Diskussion von den Ausführungen zur Beschaffung von Luftreinigungsgeräten und deren in Frage stehenden Förderfähigkeit Kenntnis und beschloss einstimmig die Anschaffung von 20 Luftreinigungsgeräten unabhängig von einer Förderung zum Preis von 24 871 Euro.

Der Schulverbandsbeauftragte wurde beauftragt, die Lieferung schnellstmöglich in Auftrag zu geben. Freudig nahm Schulleiterin Antje Brück den positiven Beschluss zur Kenntnis. "Ich bin froh, dass die Verwaltungsgemeinschaft so schnell reagiert und Verantwortung zeigt für Kinder und Lehrkräfte", antwortete sie auf Nachfrage.

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