Pro und Contra

Kommentar: Der Forchheimer Weihnachtsmarkt sollte abgesagt werden

17.11.2021, 15:14 Uhr
Ein Standbild des Forchheimer Adventskalenders, aber auch Animationen werden im Advent 2021 an die Fassade der Kaiserpfalz projiziert.

© Foto: Udo Güldner Ein Standbild des Forchheimer Adventskalenders, aber auch Animationen werden im Advent 2021 an die Fassade der Kaiserpfalz projiziert.

Unverdrossen bauen Arbeiter die Buden für den Weihnachtsmarkt in Forchheim auf. Die Stadt hält bis dato an dem Plan fest, den Markt in der Sattlertorstraße stattfinden zu lassen. Die Engels-Prologe sollen vorproduziert und dann auf die Fassade des Bischofsschlosses projiziert werden. Die Zuschauer können die Ziehung der Lose, die auf einer erhöhten Bühne im Pfalzgraben vonstatten gehen soll, von der Sattlertorstraße aus beobachten.

Wie heikel das ganze Unterfangen zu Zeiten der vierten Corona-Welle ist, spiegelt sich in zwei Kommentaren unserer Redaktion wider. Den Pro-Kommentar "Der Markt sollte stattfinden" von NN-Redakteur Philipp Rothenbacher können Sie hier lesen. "Der Markt muss abgesagt werden" schreibt Ulrich Graser, Redaktionsleiter der NN Forchheim, in seinem Contra-Kommentar:

"Die einen feiern, die anderen kämpfen ums Überlegen –- das geht nicht zusammen"

München hat den Christkindlmarkt abgesagt. Nürnberg hält daran fest. Fürth will noch feiern, die Landkreise Roth und Fürth nicht mehr. Erlangen-Stadt wartet noch ab, im Landkreis ERH sollen Märkte stattfinden – das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Region. Ich fände es jammerschade, wenn der Forchheimer Weihnachtsmarkt nicht stattfände – aber ich bin trotzdem für eine Absage.

Forchheim ist einer der Hotspots der vierten Corona-Welle. In der City feiern Menschen mit Glühwein und Bratwurst, im Krankenhaus ringen immer mehr Infizierte ums Überleben – das geht für mich nicht zusammen. Die einen produzieren feuchtfröhlich die „Kundschaft“ für die Klinik und das dortige Personal rotiert immer schneller im Hamsterrad. Nein, danke.

Ich weiß: Die meisten Besucher sind willens und in der Lage, Masken zu tragen, Abstände einzuhalten und Rücksicht zu nehmen. Aber das allein garantiert nichts, siehe die Impfdurchbrüche. Und: In Forchheim gibt es zu viele unverbesserliche Impfverweigerer. Bei ihnen müssen wir uns in erster Linie „bedanken“, wenn der Markt abgesagt wird – abgesagt werden muss.

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