Pro und Contra

Kommentar: Der Forchheimer Weihnachtsmarkt sollte stattfinden

17.11.2021, 14:57 Uhr

© Horst Linke

Unverdrossen bauen Arbeiter die Buden für den Weihnachtsmarkt in Forchheim auf. Die Stadt hält bis dato an dem Plan fest, den Markt in der Sattlertorstraße stattfinden zu lassen. Die Engels-Prologe sollen vorproduziert und dann auf die Fassade des Bischofsschlosses projiziert werden. Die Zuschauer können die Ziehung der Lose, die auf einer erhöhten Bühne im Pfalzgraben vonstatten gehen soll, von der Sattlertorstraße aus beobachten.

Wie heikel das ganze Unterfangen zu Zeiten der vierten Corona-Welle ist, spiegelt sich in zwei Kommentaren unserer Redaktion wider. Den Contra-Kommentar "Der Markt muss abgesagt werden" von Ulrich Graser, Redaktionsleiter der NN Forchheim, können Sie hier lesen. Der Markt sollte stattfinden, findet NN-Redakteur Philipp Rothenbacher in seinem Pro-Kommentar:

Weihnachtsmarkt: "Im Zweifel mit angepasstem Hygiene- und Sicherheitskonzept"

Achtung, hier spricht ein Nürnberger, der Weihnachtsmärkte grundsätzlich doof findet. Was die Massen jedes Jahr zum Christkindlesmarkt lockte (vor Corona, versteht sich), ist mir ein Rätsel. „Besinnlichkeit“ kann es nicht sein. Die Nürnberger Altstadt im Advent ist ungefähr so besinnlich wie der Ballermann in der Hochsaison (vor Corona, versteht sich). Forchheim ist die angenehmere Ausnahme: Der hiesige Weihnachtsmarkt wuchs mir mit den Jahren ein wenig ans Herz, gerade weil hier noch so etwas wie entspannte Weihnachtsstimmung möglich war.

Klappt es heuer, wird es viele Abstriche geben: kein Rathaus-Kalender, weniger Buden, größere Abstände, strenge Regeln. Trotzdem: Wenn der Markt stattfinden darf, sollte er auch stattfinden – im Zweifel mit nochmals angepasstem Hygiene- und Sicherheitskonzept. Und das nicht nur wegen der Budenbetreiber und Schausteller, die seit bald zwei Jahren im wirtschaftlichen Dauerausnahmezustand leben müssen. Es sollte allen, die wollen, möglich sein, den Markt zu besuchen, solange sie die geltenden Regeln einhalten. Und alle, die das grundsätzlich doof finden, verzichten sowieso. Hoffentlich.

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