Kommentar: Eingeschlafen und unkreativ, der Weihnachtsmarkt Forchheim braucht ein neues Konzept

23.7.2020, 10:57 Uhr
Bisher war der Rathausplatz Schauplatz des Forchheimer Adventskalenders.

© Ralf Rödel Bisher war der Rathausplatz Schauplatz des Forchheimer Adventskalenders.

Geben Sie sich einen Ruck, trauen Sie sich was und sagen Sie Ja. Das möchte man den Stadträten ins Ohr flüstern, wenn sie heute über den Vorschlag der Waldweihnacht im Kellerwald nachdenken (entschieden wird aber noch nichts). Forchheim muss sich baustellenbedingt ohnehin ein neues Konzept für den Markt ausdenken. Diese Chance gilt es zu nutzen. 

So schön der Adventskalender samt Markt auch ist: Er wirkt eingeschlafen, er hält keine Überraschungen mehr bereit. Die immer gleichen Stände stehen auf den immer gleichen Flächen. Freilich ist die Bandbreite für das weihnachtliche Angebot begrenzt, aber nicht die Kreativität, wie es in Szene gesetzt werden kann.

Der Stempel "unmöglich" ist falsch

Mit schon relativ kleinen Mitteln kann die Stadt an der Dekoration arbeiten, kann die Stände über die Altstadt verteilen und so auch tatsächlich dafür sorgen, dass mehr Geschäftsinhaber vom Besucheraufkommen profitieren. Bisher finden sich die Massen ausschließlich zwischen Rathausplatz und Kaiserpfalz zusammen, während sich in den Gassen daneben nur vereinzelt Besucher verirren.

Bisher ist es doch eher so, dass hauptsächlich die großen Filialistenbetriebe in der Fußgängerzone und mit Öffnungszeiten über 18 Uhr hinaus von den Weihnachtsmarktbesuchern profitieren könnten. Der Markt und damit die Stadt füllen sich schlicht erst am Abend, kurz vor dem regulären Geschäftsschluss. Nach der Türchenöffnung strömen die Besucher nach Hause oder in die Bars und Restaurants. Zum Einkaufen ist es da längst zu spät, weil schlicht nichts mehr geöffnet hat.

Bei einem Weiter-so wie bisher ist es daher fraglich, ob sich eine Waldweihnacht auf die Innenstadt tatsächlich derartig nachteilig auswirkt wie befürchtet. Dem Vorschlag von vornherein den Stempel "unmöglich" aufzudrücken, wäre daher falsch.

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