Kommentar: Stadtrat hat sich Kritik verdient

FORCHHEIM - Der verantwortliche Stadtrat Manfred Mauser hat sich die Kritik an seinem Verhalten selber zuzuschreiben. Die Quarantäne wäre vermeidbar gewesen, wenn auch andere Stadträte verantwortungsvoller gehandelt hätten. Ein Kommentar von Ulrich Graser, Redaktionsleiter der NN-Forchheim.

"Kreuziget ihn!" Mit diesem Ruf sind wir immer schnell. Gerade heute, wo Empörungsplattformen wie Facebook und WhatsApp die Hemmschwelle zu Beleidigung und Schmähung extrem niedrig machen. Auch Manfred Mauser, so deutet er an, musste sich in den letzten zehn Tagen einiges anhören und über sich lesen. Schmeichelhaftes war nicht darunter.

Und er hat sich die Kritik an seinem Verhalten natürlich selber zuzuschreiben. Wenn ich früh vom Betroffenen höre, dass er getestet wurde und dass möglicherweise ein positives Ergebnis zu erwarten ist, dann gehe ich nicht nachmittags in die Sitzung und bringe außer mir auch noch 26 andere Leute in eine potenzielle Gefahr.

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Unverständlich ist auch, dass die Kollegen, nachdem Mauser auch noch in aller Unschuld von dem Verdacht gesprochen hatte, nicht aufgestanden und gegangen sind oder ihn dazu aufgefordert haben. Freilich, hinterher ist man immer schlauer: "Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein." In diesem Sinne: Bleiben Sie negativ.

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