Kommentar: Unsinnige Gegen-Bewegung

Es sind besondere Zeiten. Ganz viele Menschen machen sich Gedanken, wie man Corona legal ein Schnippchen schlagen kann. Nicht immer bekommt man dafür den verdienten Applaus. Redakteur Holger Peter kann das in diesem Fall nicht verstehen.

Der "Dorflauf" in Kirchehrenbach ist eine dieser guten Ideen, die Menschen trotz Lockdown dazu zu bringen, sich zu bewegen.

Schlimm genug, dass es Leute gibt, die solche Initiativen bei den Behörden "verpetzen"; aber ähnlich unschön, dass sich dort keiner findet, der entscheidet: Das ist kein normaler sportlicher Wettkampf, sondern ein sozialer Beitrag in traurigen Zeiten.

Menschen, denen man zwar zumutet, sämtliche Bayerischen Hygieneverordnungen auswendig zu lernen, aber nicht zutraut, eine Straße zu überqueren – das ist schon sehr "deutsch". Und Ehrenamtliche werden gut überlegen, ob sie sich weiter fürs Gemeinwohl einsetzen. Die Sachpreise müssen sie nun zähneknirschend zu den Sponsoren zurückbringen, die bei Eiseskälte angebrachten Wegmarkierungen wieder abbauen. Weil da jemand in einer warmen Amtsstube an Paragraphen klebt, die in diesem Fall nicht greifen.