Kommentar: Vorbild Bamberg - Ebermannstadt darf nicht zu spät reagieren

5.2.2020, 15:57 Uhr
Einkaufsszene in Ebermannstadt.

© Athina Tsimplostefanaki Einkaufsszene in Ebermannstadt.

Viel zu oft werden bei der Diskussion um Barrierefreiheit nur die Senioren angeführt. Das verengt die Sicht und entspricht nicht der Realität. Betroffen von Barrieren sind alle. Ein gebrochenes Bein oder auch nur ein verstauchter Knöchel können einem agilen jungen Menschen das Leben im öffentlichen Raum schwer machen.

Proteste in Bamberg ausgelöst

Kommentar: Vorbild Bamberg - Ebermannstadt darf nicht zu spät reagieren

© Ralf Rödel

Wer mit Kinderwagen, Rollstuhl, Gehhilfe oder schlechtem Augenlicht unterwegs ist, hat schon mit dem Kopfsteinpflaster eine Hürde vor sich. Um nicht auf die Steinoptik verzichten zu müssen, hat Bamberg vor mehreren Jahren im Zuge einer Umbaumaßnahme in der Sandstraße eine Spur mit einem ebeneren Steinpflaster eingefügt. Das hat Proteste ausgelöst, weil befürchtet worden war, ohne Kopfsteinpflaster wäre das historische Erbe dahin. Heute ist aus dem Projekt "Flaniermeile Sandstraße" ein Raum für alle geworden. Ob Rollstuhl- oder Fahrradfahrer: Sie nutzen den barrierefreien Weg.

Das zeigt: Städte müssen kritisch überprüfen, ob ihr Erbe noch in die Zeit passt, und es den Bedürfnissen der Gegenwart anpassen. Ebermannstadt tut also gut daran, auf scheinbar kleine Hürden im Alltag zu achten und zu reagieren. Das darf nicht zu spät passieren.

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