Königsbad: Schwimmen in der "Einbahnstraße"

5.6.2020, 06:00 Uhr
Königsbad: Schwimmen in der

© Foto: Birgit Herrnleben

Ein "Pandemieplan Königsbad" mit zehn Seiten, die "Pandemie-Ergänzung der Haus- und Badeordnung" (1 Seite) und dazu eine dreiseitiges Information für die Besucher: Dass Forchheim, wie Walter Mirschberger betont, "seine Hausaufgaben zur Wiedereröffnung des Königsbads gemacht hat", daran lässt der Bäderamtschef keinen Zweifel.

Die Hausaufgaben seien "dem Wunsch des Oberbürgermeisters entsprechend zum 21. Mai erledigt worden", doch die Badeöffnung zum Himmelfahrtstag war ja quasi in letzter Minute durch einen eiligen Bescheid des Landratsamts untersagt worden (wir berichteten fortlaufend).

Ab Montag, 8. Juni, dürfen die bayerischen Freibäder wieder öffnen. "Wir sind bereit", betont auch Oberbürgermeister Uwe Kirschstein. Die Pfingstferien seien "für das Bad ein großes Benefit". Gleichwohl öffne man "nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern aufgrund des Sportes". Das freut auch Thomas Bätzel, den Vorstand des SSV: An den Baggersee nach Baiersdorf seien einige Schwimmerinnen und Schwimmer in den letzten Wochen ausgewichen, erzählt er, "doch jetzt ist der Trainingsplan für das Königsbad bestätigt".

Doppelt soviel Personal im Einsatz

 

Und doch "wird es ein schwieriges Badejahr werden, wir müssen und ein- und umstellen", bilanziert Walter Mirschberger. Damit alles reibungslos und den Hygienevorschriften gemäß ablaufen kann, wurde das Personal verdoppelt: Waren normalerweise neun Personen im Schichtdienst eingeteilt, sind ab Montag 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz, Sicherheitspersonal inklusive.

Waren in den vergangenen Supersommerjahren an Spitzentagen 4000 Besucher im Königsbad, dürfen nun 800 Besucher das Bad besuchen. Zuvor allerdings müssen die Freibadgänger an der Sommerkasse mit Mund-Nasen-Schutz anstehen und, wie von den Gesundheitsämtern gefordert, einen Flyer mit persönlichen Daten ausfüllen. Damit der Abstand gewährleistet wird, gibt es Aufkleber am Asphalt und Sonnenschirme, die Spalier stehen um die Badegäste beim Anstehen zu beschatten. Bezahlt wird ausschließlich bar, Kartenzahlung ist nicht möglich. Hinweistafeln mit Corona-Verhaltensregeln sind im Badbereich aufgestellt, ebenso wie Desinfektionsmittel. Nicht nur für die Hände, sondern auch im Eingangsbereich, um zum Beispiel Liegen und Kinderwagen zu reinigen. Weil der Innenbereich des Hallenbades gesperrt ist, gibt es sechs Umkleideschnecken im Freibadbereich. Zusätzlich wurde auch ein Toilettencontainer aufgestellt.

Im Schwimmerbecken gilt ein "Einbahnstraßen-System": Das heißt "rechts wird hoch, links wird die Bahn runter geschwommen", erläutert Königsbad-Betriebsleiter Christian Lenkl. Die Bahnen sind abmarkiert, für die ganz sportlichen Sportschwimmer etwa ist die erste Bahn reserviert. Ein freibadtypisches Flanieren entlang des Beckenrands wird nicht möglich sein.

An den Zugängen zu den Schwimmbecken wird gezählt: Maximal 73 Personen sind im Erlebnisbecken, 50 im Nichtschwimmerbecken und 93 im Schwimmerbecken zulässig. Ist die maximale Zahl an Schwimmern erreicht, muss gewartet werden, bis ein Schwimmer das Becken wieder verlässt.

Die so beliebten Sprudelliegen und Massageliegen in den Becken sind ebenso ausgestellt wie die Fontänen und Strudel. Einzig für die Allerkleinsten im Wasserspielgarten will man alle Attraktionen gleichzeitig laufen lassen. Geduscht werden kann nur (kalt!) und ohne Duschgel und Shampoo im Außenbereich.

Doch "das alles funktioniert nur, wenn der Badegast auch mitspielt", betont Königsbad-Marketing-Experte Peter Lutz, der trotz Corona-Einschränkungen nahezu einen Hauch Nostalgie abgewinnen kann: "Das ist fast ein wenig altes Freibad-Feeling", sagt er. "Kalt duschen und anschließend umziehen im Freien."

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Wichtige Infos zum Königsbad-Besuch:

Das Königsbad ist ab Montag, 8. Juni, täglich, also montags bis sonntags und auch an Feiertagen von 9.30 bis 19 Uhr geöffnet.

Maximal dürfen sich 800 Personen gleichzeitig im Bad aufhalten. Ist die Höchstgrenze erreicht, gibt es einen Einlassstopp. Um Badbesucher rechtzeitig über das Erreichen der Maximalgrenze zu informieren, soll es Informationen über die sozialen Netzwerke geben mit Datum, Uhrzeit und der aktuellen Besucherzahl, momentan wird daran noch gearbeitet. Gerade für Besucher, die von weiter her anreisen, empfiehlt sich vor dem Badbesuch ein Anruf im Königsbad, Telefon (09191)3415660.

 

Es ist ausschließlich die Sommerkasse (rechts vom Parkplatz) geöffnet, die Hauptkasse im Hallenbadbereich ist für den Eintritt nicht geöffnet. Das "Aus-Checken" erfolgt kontaktlos durch das Lieferanten-Tor im Bereich der Sommerkasse.

Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, für Kinder und Jugendliche 2 Euro. Aktuell sind ausschließlich Tageskarten erhältlich. Es gibt für den Badbesuch keine zeitliche Beschränkung. Es kann ausschließlich bar bezahlt werden oder durch Abbuchung von einem Geschenk-Gutschein. An der Kasse werden auch die Kundendaten erfasst.

 

Zusätzlich zu den vorhandenen Toiletten gibt es einen WC-Container. Eine Behinderten-Umkleide und Behinderten-Toilette stehen in Absprache mit dem Bad-Personal im Innenbereich zur Verfügung.

 

Was in Corona-Zeiten nicht geht: Spinde und Wertsachenfächer stehen nicht zur Verfügung. Der Saunabereich, Rutschen, Sprungturm, Sprungbrett sowie der Hallenbad-Bereich sind wie auch die Duschen geschlossen. Es stehen ausschließlich die Kalt-Duschen im Außenbereich zur Verfügung.

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