Kranke Wildkaninchen-Kolonie lebt mitten in Forchheim

5.8.2015, 10:15 Uhr
Wildkaninchen wie dieses leben in der Äußeren Nürnberger Straße in Forchheim. Momentan grassiert unter ihnen die Krankheit Myxomatose.

© Arne Dedert Wildkaninchen wie dieses leben in der Äußeren Nürnberger Straße in Forchheim. Momentan grassiert unter ihnen die Krankheit Myxomatose.

Die wilden Kaninchen leben in der Äußeren Nürnberger Straße und haben sich in der Vergangenheit rasant vermehrt, schreibt die Bürgerin in einem Fax an die Stadt Forchheim, das der Redaktion vorliegt. Nun grassiere die Kaninchenkrankheit Myxomatose, an der viele der Tiere verenden. Die Anwohnerin fragt, welche Maßnahmen Stadt oder Veterinäramt unternehmen könnten.

„Eigentlich kann man nichts machen — und man muss es auch nicht“, erklärt Dr. Bernhard Hauser, zuständiger Tierarzt beim Veterinäramt des Landkreises. Laut Tierseuchenrecht sei die Krankheit weder anzeige- noch meldepflichtig. Es bestehe keine Gefahr, dass sie auf andere Tierarten oder den Menschen übergeht. Einzig Hauskaninchen können sich anstecken. „Doch da ist jeder Kaninchenbesitzer angehalten, sein Tier zu impfen“, so Hauser.

Bauhof ist informiert

Die Kolonie umzusiedeln, wie von der Anwohnerin vorgeschlagen, sei wenig sinnvoll, da sich das Problem dann nur verlagere. Und da das Jagdrecht in der Stadt nicht greife, könne man die kranken Tiere auch nicht bejagen. Daher helfe es nur abzuwarten: „Myxomatose ist eine Viruserkrankung, die vor allem dann grassiert, wenn die Population zu dicht wird“, erklärt er. Das passiere alle paar Jahre. Das Veterinäramt bekomme solche Fälle daher immer wieder im gesamten Landkreis gemeldet.

Einmal eingeschleppt, befalle das Virus die gesamte Population. Nach kurzer Zeit stirbt der größte Teil der kranken Tiere. Die wenigen Überlebenden gründen die nächste Kaninchen-Population, die solange existiere, bis das Virus erneut eingeschleppt werde.

Der Bauhof und auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWS, die Eigentümerin des Geländes ist, seien informiert, erklärt Brigitte Fuchs, Pressesprecherin der Stadt. Die Bauhof-Mitarbeiter würden die Gegend häufiger kontrollieren und tote Tiere entfernen.

Keine Kommentare