Kreativen Ehrenamtlern steht in Forchheim die Welt offen

4.1.2019, 19:54 Uhr
Kreativen Ehrenamtlern steht in Forchheim die Welt offen

© Foto: Kathrin Reif, privat

Im Leben etwas verändern, was Sinnvolles tun, das nehmen sich viele Menschen zu Jahresbeginn vor. Für die Realisierung dieser Vorsätze gibt es oft keine konkreten Vorstellungen. Die einen möchten gerne aus ihrer Einsamkeit fliehen, anderen liegen Tiere am Herzen und so mancher möchte einfach wieder gebraucht werden.

Das richtige Ehrenamt kann helfen, diese Wünsche umzusetzen und zugleich anderen damit zu helfen. "Viele Bürger möchten sich engagieren, aber wissen nicht wo", erklärt Kathrin Reif, die Leiterin der Ehrenamtsvermittlung in Forchheim. Sie ist seit mehr als fünf Jahren die richtige Anlaufstelle, um das passende Ehrenamt und die geeignete Einsatzstelle zu finden.

Die Bandbreite ist vielfältig, für jeden Menschen jeden Alters und jeder Kultur ist etwas dabei. Auch für Migranten und Menschen mit Behinderung. Gerade für körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen gibt es noch zu wenig Möglichkeiten. "Es gibt bei den Einrichtungen noch Unsicherheit. Jedes Ehrenamt braucht gute Begleitung", erklärt Kathrin Reif.

Glücklich beim Kuchenbacken

Je kleiner die Einrichtung, desto schwieriger sei das. Seit langem aber engagieren sich behinderte Menschen im Mehrgenerationenhaus selbst. Das Kaffeeangebot am Samstagnachmittag wird von diesen Menschen betreut. Selbst geistig beeinträchtigte Menschen backen und bedienen und das tut ihnen gut. "Sie sind überglücklich, sich ehrenamtlich engagieren zu dürfen", erzählt Kathrin Reif. Für das Café gibt es eine Warteliste, so groß ist der Wunsch, sich einzubringen.

Auf der Homepage finden sich Angebote, die Mut machen. So kann einer Kundenprospekte austragen, ein Schwerhöriger liest Korrektur oder hilft im Büro. "Wenn die Einrichtungen offen für diese Personen sind, beraten wir gerne", bekräftigt die Leiterin.

Motiviert für ein Ehrenamt sind auch Menschen mit Migrationshintergrund. Zum Beispiel beim Sonntagsfrühstück, bei dem eine Äthiopierin in der Küche hilft. Im Ehrenamt helfen sie Flüchtlingen, die Deutsch lernen wollen, andere wollen die Kultur kennenlernen und wieder andere helfen bei den Behördengängen.

Auch viele junge Leute begeistern sich für Ehrenämter. In der "Handysprechstunde" sind es Schüler, die den Erwachsenen den Umgang mit den neuen Medien erklären. "Beide Seiten profitieren", betont Kathrin Reif. Sie ist ausgebildete Ehrenamtsmanagerin, als einzige hauptamtlich angestellt und leistet derzeit rund 250 Beratungsstunden. "Gutes Ehrenamt braucht gute Unterstützung", weiß Reif aus Erfahrung. Zusammen mit Ratio e.V., das sind kirchliche und städtische Wohlfahrtsverbände, und dem Seniorenbeirat ist die Ehrenamtsvermittlung im Mehrgenerationenhaus entstanden. Das Bürgerzentrum/
Mehrgenerationenhaus sei durch das Ehrenamt geprägt.

Die Integrationslotsen gab es bereits vor 2015 und ehrenamtlich aufgestellt sind ebenfalls die vielen Freizeitangebote. Derzeit kooperiert die Ehrenamtsvermittlung mit 38 Einrichtungen und kann somit 80 Einsatzfelder melden. Das kann das Gassi gehen mit Hunden aus dem Forchheimer Tierheim sein, der Bund Naturschutz ist dabei, um in der Saison Ehrenamtliche für die Landschaftspflege zu finden und Unterstützer bei der Krötenwanderung.

Mit Senioren spazieren gehen

Im Seniorenbereich kann das Ehrenamt Unterstützung beim Kaffeeausschank sein, mit den Senioren spazieren gehen oder einfach jemanden besuchen. Für die Lesepatenschaften ab Januar werden Ehrenamtliche gesucht, pädagogische Einrichtungen sind für Helfer beim Schulgarten oder im kreativen Bereich für das Nachmittagsangebot an Ganztagsschulen dankbar und auch der Weltladen freut sich über ehrenamtliche Hilfe.

"Der größte Teil ist sicher die Arbeit mit Menschen", sagt Kathrin Reif. Wer Interesse hat, sollte keine finanziellen Interessen dahinter sehen, denn es handelt sich um ein Ehrenamt ohne Vergütung. Derzeit beziehen sich die Angebote auf die Stadt Forchheim. Bürger aus dem Landkreis können sich in der Stadt engagieren. Manche allerdings gehen durch das Gespräch mit Kathrin Reif selbst auf Einrichtungen im Landkreis zu.

Auf jeden Fall ist die Ehrenamtsvermittlung eine erste Hilfe, um zu sondieren, was zu einem passt.

Kontakt: Ehrenamtsvermittlung Forchheim, Beratung bei Kathrin Reif, Ehrenamtsmanagerin, Telefon (0 91 91) 6 15 52 87 oder über die Homepage: www.bz-mgh.de>ehrenamtsvermittlung.

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