Krimi-Dreh in Forchheim läuft auf vollen Touren

20.4.2013, 11:00 Uhr
Kamera läuft: Auch in der Wiesentstraße wurde gedreht.

© Edgar Pfrogner Kamera läuft: Auch in der Wiesentstraße wurde gedreht.

Der Oberbürgermeister der Stadt Forchheim ist ein Schauspieler. Erfahrung vor der Kamera hat er zwar kaum, braucht er aber auch nicht. Er spielt sich selbst. Nun sitzt er mit Manfred Schnelldorfer, der einen Staatssekretär spielt, im Rathaussaal zusammen. „Grüß Gott, Herr Staatssekretär. Das mit den Fördergeldern geht in Ordnung“, soll Stumpf sagen. So steht es im Drehbuch. „Grüß Gott sag ich natürlich nicht“, sagt Franz Stumpf vor dem Dreh, „ich sag immer Gott zum Gruße“. Diese Freiheit wird dem Oberbürgermeister schließlich zugestanden – er soll ja authentisch wirken.

Acht Stunden lang haben Karl Heilmann und sein Team zu diesem Zeitpunkt schon gedreht. „Ich bin K.o.“, sagt der Produzent erschöpft, aber auch erleichtert. Der Drehplan wurde eingehalten, „auf den Punkt“. 20 Minuten soll der Franken-Krimi am Ende sein, ein Ausschnitt aus einem Drehbuch für einen 90-minütigen Krimi.

Der Plot: Im Kellerwald wird die Leiche einer Frau entdeckt. Der altgediente Hauptkommissar Franz Brandner erkennt sofort einen Zusammenhang mit einem alten Fall: Damals war ein junger Politiker in ein Verbrechen verwickelt, das mit Hilfe einflussreicher Parteifreunde vertuscht wurde. 20 Jahre später hat der Politiker Karriere gemacht: Er sitzt in der bayerischen Staatsregierung in München, gilt gar als zukünftiger Ministerpräsident. Nun sind die alten Seilschaften wieder gefordert...



Karl Heilmann verkörpert selbst Hauptkommissar Franz Brandner, Michelle Tönnies spielt seine junge Kollegin Mona Frank. Mit von der Partie sind auch Chris van Varenberg in der Rolle von Walter Stern, der scharf auf Brandners Posten als Hauptkommissar ist, sowie die neugierige Journalistin Inge Steiner (gespielt von Sara Teber-Tok), die bereits eine große Story wittert. Das Team drehte am Donnerstag und Freitag bereits in der Brauerei Hebendanz und auf dem Badsteg vor dem schiefen Haus. Weiter geht es am heutigen Samstag im Hebendanz-Lokal, am Sonntag am Blümlein- und Eichhorn-Keller.

Oberbürgermeister Stumpf hat seine Rolle bereits erfüllt. Verstellungskünste hat sie ihn nicht gekostet. „Meine Frau hat gesagt ,Du brauchst net schauspielern‘“, schmunzelt der Oberbürgermeister. „Das darf jetzt jeder interpretieren, wie er will.“

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