Läden schließen, neue Filiale: Forchheimer Innenstadt verändert sich

15.8.2019, 14:56 Uhr
Läden schließen, neue Filiale: Forchheimer Innenstadt verändert sich

© Foto: Edgar Pfrogner

Zieht das Textilunternehmen C & A mit seinem Kinder- und Jugendsortiment in die Fußgängerzone? Dieses Gerücht wabert seit Wochen zwischen den Gassen und entlang der Einkaufsstraße in Forchheim. Zur Erinnerung: Im Februar hat das Unternehmen bekannt gegeben, den Laden in der Wallstraße 5 zu schließen. Die Stadt will ihr Gebäude, das sich in einem schlechten Zustand befindet, sanieren.

Die Gerüchteküche brodelte um die Filiale von Jeans Fritz in der Hauptstraße. Der Laden ist seit kurzem geschlossen. "Wir sind mit der Entwicklung des Geschäfts in Forchheim nicht glücklich gewesen, es hat sich nicht rentiert", sagt ein Sprecher. In die Räume einziehen will ein Textilunternehmen, heißt es bei Jeans Fritz, ohne jedoch Details zu nennen. Die Übergabe sei für Mittwoch, 14. August, geplant.

Auf Nachfrage bei C & A heißt es, dass die Kids-Filiale nicht von der Wallstraße in die Hauptstraße umziehen werde. "Basierend auf einer eingehenden Analyse des Standortes haben wir uns dazu entschlossen, die Filiale in Forchheim zu schließen", teilt die Pressestelle schriftlich mit. Bislang war offen, wann im Laden zum letzten Mal eingekauft werden kann. "Aus organisatorischen Gründen können wir noch keine Angaben machen", heißt es. Klar ist jedoch: "Eine Wiedereröffnung ist nicht geplant." Das Unternehmen verlässt die Stadt Forchheim demnach definitiv.

NKD ist von der Lage überzeugt

Das Textilunternehmen NKD zieht in den ehemaligen Jeans Fritz ein und öffnet am Donnerstag 29. August. Das Textilunternehmen tritt optimistisch auf. "Uns hat die hervorragende Lage überzeugt. In der Fußgängerzone gelegen, erwarten wir gut gelaunte Kundschaft in hoher Frequenz", teilt NKD auf Nachfrage mit. Die Filiale in der Konrad-Ott-Straße im Osten der Stadt bleibt erhalten.

Fast in direkter Nachbarschaft zum neuen NKD entsteht im ehemaligen Schuhhaus Peppel ein neuer Buchladen. Osiander zieht vom Streits-Haus am Rathausplatz dorthin um. Die Neueröffnung ist für den 27. September geplant. 350 Quadratmeter und somit doppelt so viel Fläche als bisher stehen dort zur Verfügung. Das 1961 in der Hauptstraße eröffnete Schuhgeschäft Peppel ist bereits ausgeräumt. Im Moment laufen Umbauarbeiten. "Das Haus wird auf die Bedürfnisse der Firma Osiander zugeschnitten", sagt Geschäftsführerin und Hauseigentümerin Cornelia Peppel.

Das Geschäft mit dem Namen Schuh-Profi in Forchheims Süden soll zum Schuhhaus Peppel werden. Insgesamt sieben Filialen betreibt die Familie in der Region. "Alle werden optimiert", sagt Peppel.

Viel Platz zum Verweilen 

Osiander investiert nach eigenen Aussagen 250 000 Euro. Es soll viel Platz zum Sitzen, Verweilen und Wohlfühlen geben, außerdem ist eine Rutsche für Kinder und eine Kaffeeecke geplant. Die Fenster des Streits- und Frechshauses sollen spätestens ab dem Weihnachtsmarkt 2020 zum Adventskalender umfunktioniert werden.

Ende Juli ist das Modegeschäft Gerry Weber von Forchheims Bildfläche verschwunden. Die Kette hat Insolvenz angemeldet, die Filiale in der Hauptstraße 34 ist im Rahmen eines Sanierungskonzeptes geschlossen worden. In drei Phasen sind davon 146 Läden deutschlandweit betroffen, heißt es auf Nachfrage. "Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen, dabei sind auch Läden entstanden, die nicht rentabel arbeiten", sagt ein Unternehmenssprecher.

Wolf und Brinke verändern sich

Auf leere Ladenfenster blicken Passanten bei Sport Wolf. Die Fensterfront zum Paradeplatz hin ist verwaist, der Eingang dort verschlossen. In einen deutlich verkleinerten Laden eintreten können Kunden noch über die Hauptstraße. Juniorchef Daniel Wolf begründet den Schritt mit der Geschäftsübergabe seines Vaters, der in Rente gegangen ist. "Wir mussten den Laden umbauen, damit er auch für eine Person zu stemmen ist."

Auch Foto Brinke am Paradeplatz verändert sich. Das Forchheimer Traditionsgeschäft zieht sich mit der Rahmengalerie aus den angemieteten Räumen am Paradeplatz 4 zurück und konzentriert sich auf die Zentrale im eigenen Haus nebenan. Dort soll künftig zusätzlich die Rahmengalerie besser präsentiert und auch wahrgenommen werden.

"Zukunftssicher aufstellen"

"Wir wollen uns gut und zukunftssicher aufstellen", sagt Frank Brinke. Dazu gehört auch, dass das Online-Angebot weiter ausgebaut wird. Online funktioniere wie eine Werbeplattform, viele Kunden, auch von weiter her, kämen über diesen Kanal nach Forchheim ins Geschäft. Der Online-Handel sei da sinnvoll, wo man seine Vorteile ausspielen könne. Beispiel: Kunden schätzen, Fotos online zu bestellen und dann versandkostenfrei im Laden abzuholen.

Vor geschlossener Tür stehen Kunden seit Ende Juni beim "Mauerscheißer". Das Geschäft ist zu, aus privaten Gründen, wie Inhaber Christoph Kauer sagt. "Wir werden den Laden nicht mehr aufmachen, die Artikel aber im Stadtlockal weiter verkaufen."

Ein paar Fußminuten außerhalb der Innenstadt, in der Äußeren Nürnberger Straße, ist Robert Hauenstein mit seinem Geschäft Rad-Concept zu Hause. "Der Standort hat sich gut entwickelt", sagt Hauenstein, der auch in Bamberg noch einen Laden betreibt. "Wir sind hier in Forchheim gut erreichbar mit ausreichend Parkplätzen." Mehr Frequenz verspricht sich Hauenstein von verlängerten Öffnungszeiten. "Am Samstag um 13 Uhr zuzumachen, ist nicht mehr zeitgemäß."

1 Kommentar