Landkreis Forchheim: Gemeinden rücken Parksündern zu Leibe

9.3.2019, 08:00 Uhr
Landkreis Forchheim: Gemeinden rücken Parksündern zu Leibe

© Fotos: Roland Huber

In Ebermannstadt ist die kommunale Parkraumüberwachung Mitte vergangenen Jahres eingeführt worden - und war heftig umstritten. Die Gemeinde ist Teil des Zweckverbands "Kommunale Parkraumüberwachung Südostbayern", den es seit Mitte 2017 gibt. Aktuell hat er 148 Mitgliedskommunen.

In Ebermannstadt wird für eine Dauer von 15 Stunden pro Monat der fließende und für 16 Stunden pro Monat der ruhende Verkehr überwacht. "Parken war ein anhaltendes Thema in den Bürgerversammlungen und es kam auch öfter der Wunsch aus der Bevölkerung, etwas gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, besonders in Niedermirsberg und Buckenreuth, zu tun", sagt Pressesprecher Andreas Kirchner.

Beim Altstadtfest soll die Überwachung gezielt angepasst werden

Die Polizei könne nicht alles überwachen und die Straßen könnten nicht alle sofort umgebaut werden, da sei die kommunale Verkehrsüberwachung eine wirksame Methode. "Bei den Wildparkern in der Innenstadt haben wir Luft nach oben, das ist ja auch eine Sicherheitsproblematik", sagt Kirchner. Allerdings sei es nach noch nicht einmal einem Jahr noch zu früh für eine Bilanz.

Wenn im August das Altstadtfest stattfindet, ist geplant, die Verkehrsüberwachung gezielt anzupassen. Dabei steht für Andreas Kirchner eindeutig die Sicherheit im Vordergrund: "Für uns ist das nicht dazu gedacht, Geld zu verdienen."

In Eggolsheim gibt es die Verkehrsüberwachung für fließenden und ruhenden Verkehr seit April und Juni 2018. "Es war keine leichte Entscheidung. Beim ruhenden Verkehr wurde das durchaus kontrovers diskutiert und die Entscheidung war knapp", sagt Oliver Eppenauer, Leiter des Ordnungsamts.

Die Lage sei beim ruhenden Verkehr nicht so dramatisch gewesen. "Wir haben da keine Zone, wo sich permanent alle aufhalten und es viele Kurzzeitparker gibt." Der Gemeinde sei wichtig gewesen, nicht in Wohngebieten Bewohner zu erwischen. "Das ist ja nicht das Ziel, sondern die Verkehrssicherheit zu erhöhen."

14 Stunden pro Monat wird der ruhende, 20 Stunden pro Monat der fließende Verkehr überwacht. Das kostet 34 Euro pro Stunde für den ruhenden, 120 Euro pro Stunde für den fließenden Verkehr. In der Nähe von Schulen und Kindergärten, aber auch bei unübersichtlichen Ortsdurchfahrten werde der fließende Verkehr stärker überwacht. "Es ist nicht unser Ziel, Geld damit zu machen", sagt Oliver Eppenauer. Sobald sich die Situation verbessere, würden die Stunden reduziert.

Probleme am Marktplatz in Gräfenberg

Schon seit 2010 werden ruhender und fließender Verkehr in Gräfenberg überwacht, aktuell mit einer Dauer von je zehn Stunden im Monat. "Wie Weißenohe und Hiltpoltstein haben wir den Markt Zapfendorf damit beauftragt", teilt die Verwaltung mit. Die Geschwindigkeit werde besonders in der Nähe von Schulen und Kindergärten geprüft, aber auch auf einigen Straßen in der Nähe der Steinbrüche.

"Wenn die Lkws voll beladen sind und nicht schneller fahren können, soll es zu keinen Unfällen kommen." Die Parkproblematik konzentriert sich auf den Marktplatz, wo viele einfach länger als die erlaubten zwei Stunden mit Parkscheibe stünden. "Beides ist leider nötig", heißt es aus der Verwaltung.

Kirchehrenbach: Beschwerden über Dauerparker

"Vor einigen Jahren hat der Gemeinderat das abgelehnt", erinnert sich Hallerndorfs Bürgermeister Torsten Gunselmann. Aber Parken sei immer wieder ein Thema, gerade in den Ortsmitten. Auch aus der Bevölkerung kämen Beschwerden. "Wir behalten das im Blick. Wenn es so weit wäre, hofft man, dass sich eine Einführung der Parkraumüberwachung rechnet und am Ende vielleicht sogar noch etwas übrig bleibt."

Landkreis Forchheim: Gemeinden rücken Parksündern zu Leibe

© Roland Huber

In Kirchehrenbach könnte eine kommunale Parkraumüberwachung für den ruhenden Verkehr eingeführt werden. "Es gibt immer wieder Beschwerden über Dauerparker im Dorfkern, deshalb werden wir das Thema in der nächsten Bürgerversammlung ansprechen", sagt Bürgermeisterin Anja Gebhardt. Mit Geschwindigkeitsüberschreitungen gäbe es "bis auf ein paar Ausreißer" kaum Schwierigkeiten.

Aber die Parksituation sei ein Problem. "Beim nächsten Termin im März oder April soll also abgefragt werden, wie die Bürger dazu stehen. Wenn die Bevölkerung dafür ist, will sie sich nach den Erfahrungswerten der Nachbarkommunen erkundigen. "Es gibt eben Orte, wo man nicht den ganzen Tag stehen kann. Manchen fehlt dieses Bewusstsein und am ehesten schafft man es dann einfach doch über den Geldbeutel", sagt sie.

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