Landratsamt stoppt Lauf-Lust

KIRCHEHRENBACH - Markus Hofmann und Sebastian Häfner hatten es so gut gemeint: Im Corona-Lockdown wollten sie mit einem "Dorflauf" einen Anreiz für etwas mehr Bewegung setzen – komplett ohne Infektionsrisiko. Abgesagt wurde die Aktion dennoch: wegen mangelnder Verkehrssicherheit.

Am Freitagvormittag um 11.27 Uhr erreichte die Organisatoren vom TSV Kirchehrenbach die Nachricht, dass ihr "Dorflauf" so eigentlich nicht stattfinden dürfe. Überbringer der schlechten Nachricht (kein direktes Verbot, aber definitiv keine Erlaubnis) war ein Mitarbeiter des Landratsamts Forchheim, das "einen Hinweis aus der Bevölkerung" bekommen habe. Weil einmal – an einem Zebrastreifen – die Kreisstraße überquert werde müsste, hätte die Veranstaltung zum einen offiziell bei der Behörde beantragt werden müssen und zum anderen der Verein Sicherheitskräfte und eigene Streckenposten an dieser Stelle positionieren müssen.

Das sei ihm nicht bewusst gewesen, so Sebastian Häfner gegenüber den NN. Und selbst wenn: Das Ganze sei ja kein normales Rennen mit gemeinsamem Start und Ziel gewesen, sondern ein virtueller Vergleich, bei dem alle Läufer aussuchen durften, ob sie am Freitag, Samstag oder Sonntag rennen wollten. "Hätten wir da 48 Stunden jemanden abstellen sollen?", fragt Häfner. Und fügt an, dass man im Jogger-Alltag immer wieder Straßen überqueren müsse.

Ganz absagen wollten die Kirchehrenbacher ihr sportliches Event aber nicht. Es heißt jetzt "Dorflauf 2.0", der Wettkampfcharakter entfalle, weil alle Starter nun aufgerufen wurden, irgendwo "auf einem unserer Waldwege rund um Kirchehrenbach" zu laufen, wie es in der aktualisierten Ausschreibung heißt. Und bitte keine Straße kreuzen. Unser Kommentar zum Thema