Lecker: Küchla-Backkurs für Männer in Weilersbach

19.3.2017, 19:33 Uhr
Hochkonzentriert und mit viel Fingerspitzengefühl ziehen Stefan Roppelt (links) und Jürgen Weiskopf (rechts) ihre Küchla in Form. Dabei dürfen keine Risse entstehen.

© Fotos: Heidi Amon Hochkonzentriert und mit viel Fingerspitzengefühl ziehen Stefan Roppelt (links) und Jürgen Weiskopf (rechts) ihre Küchla in Form. Dabei dürfen keine Risse entstehen.

Von wegen "Des können doch Männer net": Neun gestandene Männer dachten "Dös ko doch net so schwer sein" und wollten wissen, wie das Küchla-Backen geht. Organisiert hatte den Backkurs der Trachtenverein Weilersbach. Eigentlich wollte man ihn im Weilersbacher "Trachtenhäusla" abhalten, doch aus Platzgründen wich man in die Schülküche aus.

Vorsitzender Bernhard Hack, der die Idee hierzu hatte, konnte als fachkundige Krapfenbäckerin Hauswirtschaftsmeisterin und Landwirtin Marga Alt aus Seidmar gewinnen. Als er bei ihr anfragte, sagte diese spontan "Ja". Ihr ist nämlich sehr daran gelegen, dass diese Tradition erhalten bleibt. "Mit den Männern macht das Backen richtig Spaß — sie sind pflegeleicht", lachte sie.

Konzentration war angesagt, als Marga Alt Einblick in die Kunst des Küchla-Backens gab, die Zubereitung des Teiges erklärte und viele Tipps rund ums Küchla-Backen gab. Nur ein Beispiel: Die Temperatur zum Ausbacken ist perfekt, wenn das heiße Fett am Stiel eines Holzkochlöffels Bläschen bildet. Gemeinsam wurde auch ein Teig für viereckige Küchla zusammengerührt, die an diesem Abend ebenfalls gebacken wurden.

Keinen Schimmer gehabt

Gruppenbild mit Krapfen: Die neun tapferen Recken rund um Marga Alt (Mitte) und Alexandra Krause (li. daneben) gaben beim Backkurs wirklich alles.

Gruppenbild mit Krapfen: Die neun tapferen Recken rund um Marga Alt (Mitte) und Alexandra Krause (li. daneben) gaben beim Backkurs wirklich alles.

Als da dann noch ein Schnaps hinein gekippt wurde, staunten die gelehrigen Backkünstler nicht schlecht. Aus Zeitersparnis hatte Alt schon einen Küchla-Teig vorbereitet. Nun wurde es ernst und sie legten los. Bislang hatte keiner von ihnen einen Schimmer vom Krapfenbacken.

Da traf es sich gut, dass als Back-Assistentin die Zweite Vorsitzende des Trachtenvereins, Alexandra Krause, mit zur Seite stand. Ab jetzt war Fingerspitzengefühl angesagt. Bewundernswert geschickt stellten sich alle an und arbeiteten in einer lockeren Atmosphäre beispielhaft zusammen. Marga Alt war überrascht, wie gewandt und mit welcher Geschäftigkeit gearbeitet wurde.

Der schönste Kurs bisher

Nun ging’s an den schwierigsten Teil, das Küchla-Ziehen. Bald zog der Butterschmalz-Geruch durch die Küche — unvermeidlich, wenn Teig im Fett brutzelt. Obwohl das Ziehen der Küchla für die Männer etwas völlig Neues war und ihnen zuvor doch ein bisschen bange war, hatten sie den Dreh bald raus und schafften es, den Teig so zu ziehen, dass in der Mitte das "sogenannte Fenster" entsteht, ohne dass sich Risse zeigen. "Perfekt", lobte Marga, bevor ein Küchla nach dem anderen im Butterschmalz gold-braun gebacken wurden.

Eines schöner als das andere wanderte schließlich auf den langen "Krapfentisch", um den sich die Bäcker für ein Gruppenbild sichtlich stolz reihten. Die von ihnen selbst hergestellten Küchla durften sie dann genüsslich probieren und mit heimnehmen. Am besten schmecken die Küchla schließlich frisch mit Puderzucker und einer Tasse Kaffee. Für Marga Alt war es, wie sie abschließend sagte, "ein Super-Kurs", "einer der schönsten, die ich je gemacht habe".

1 Kommentar