Leutenbach: Ein Gegenkandidat für Florian Kraft

2.12.2019, 17:44 Uhr
Leutenbach: Ein Gegenkandidat für Florian Kraft

© Raimund Dörfler

Ein Novum gab es, als die Mittelehrenbacher ihre Gemeinderatskandidaten aufstellten. Leutenbachs Bürgermeister Florian Kraft war erschienen und hatte gleich drei Gemeinderäte mitgebracht. Als Bürgermeister wollte er seinem Gegenkandidaten zuhören. Dafür verzichtete er sogar auf seine persönliche Anwesenheit und Vorstellung als Kreistagskandidat der Freien Wähler in Pinzberg. Dort stellten zur gleichen Stunde die Freien Wähler ihre Kreistagsliste auf. Und Florian Kraft will auch in den Kreistag gewählt werden.

Doch das Zuhören in Mittelehrenbach war ihm wichtiger. Roland Schmitt heißt sein Gegenkandidat, ist 57 Jahre alt und stammt aus Oberehrenbach. Er war schon einmal Gemeinderat und kennt die Mühen des Bürgermeisteramtes aus erster Hand. Sein Vater Heinrich Schmitt war lange Bürgermeister von Oberehrenbach und 2. Bürgermeister von Leutenbach.

In etwa acht Minuten berichtete Schmitt über seinen schulischen Werdegang, sein Studium in Triesdorf, seinen Einsatz für die Imkerei und das Jagdwesen, den Aufbau seiner bayernweit bekannten Obstwiese in Oberehrenbach nebst Hofladen und seine gemeindepolitischen Ziele. Er bekräftigte den schriftlichen Antrag der benachbarten Wählergruppe aus Oberehrenbach (WvO), seine Kandidatur zu unterstützen. Darüber wurde geheim abgestimmt.

Ergebnis: Roland Schmitt ist nun auch offizieller Kandidat der "Wählergruppe Ehrenbach". Das gemeinsame Kennwort auf dem Stimmzettel für den Bürgermeister von Leutenbach lautet deshalb: WvE/WvO.

Die Mittelehrenbacher verlosten diesmal nicht die Reihenfolge ihrer Kandidaten auf dem Wahlzettel, wie früher üblich, sondern ermittelten diese durch geheime Wahl. Die drei amtierenden Gemeinderäte Raimund Dörfler, Bernd Held und Reinhard Weber wurden auf die Listenplätze eins bis drei gesetzt. Die Reihenfolge ihrer Nennung sollte das Los bestimmen.

Listenverbindungen, wie üblich, darf es neuerdings von Amts wegen nicht mehr geben. Raimund Dörfler gab bekannt, dass die CSU-Leutenbach/Mittelehrenbach sich noch nicht endgültig entschieden hat, eine eigene Gemeinderatsliste und einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen. Eine Vorstandssitzung solle endgültige Gewissheit bringen. Zur Zeit sieht es so aus, dass die örtliche CSU mit gutem Grund auf einen Bürgermeisterkandidaten verzichtet. Dörfler bezweifelte den Sinn von Parteipolitik und einer CSU-Liste in einer kleinen Gemeinde wie Leutenbach, wo Sachverstand und nicht Parteiinteressen vorherrschen sollten.

Die Mehrheit begrüßte in beiden Versammlungen, dass es nun einen Gegenkandidaten gibt. Denn Wahl, so Dörfler, bedeute auch Auswahl.

So sieht die Reihenfolge der 16 Gemeindratskandidaten der WvE/WvO aus:

 

Raimund Dörfler, Bernd Held, Reinhard Weber, Miriam Singer, Henrik Rässler, Heiko Bernad, Christian Ebenhack, Michael Ansorge, Jochen Schmidt, Claus Bogner, Willibald Schmidt, Jonas Batz, Simon Drummer, Jürgen Potzner, Norbert Braun und Ivonne Lehnert.

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