Pandemie

Lockdown und Homeschooling um Forchheim: Was wird aus den Kindern?

22.5.2021, 09:52 Uhr
Lockdown und Homeschooling um Forchheim: Was wird aus den Kindern?

© Foto: Anke Bingel/epd

Martin Hempfling, Jugendhilfeplaner des Landkreises, stellte strategische Ziele und Handlungsfelder vor. Dazu zählen zum Beispiel die Kindertagesbetreuung, aber auch Schule und Jugendhilfe, Familienberatung sowie Jugendarbeit.

Niedrigschwellige Angebote

Insgesamt gehe es um eine Weiterentwicklung der Jugendhilfe im Landkreis unter Berücksichtigung der bestehenden Struktur. Ziel sei es, die soziale Infrastruktur zu erhalten und zu stärken, so Hempfling.

Generell sei geboten, die qualitativen Angebote zu erhalten und auszubauen, aber auch das Thema Inklusion zu berücksichtigen, sozialraumorientiert zu agieren und niedrigschwellige Angebote zu schaffen. Die Corona-Pandemie hat Einschränkungen mit sich gebracht, auch für Kinder und Jugendliche. "Wie genau sie sich auf die Jugendarbeit auswirkt, werden wir im Lauf der nächsten Jahre sehen", sagte Hempfling.

Elternbefragung läuft

Sachstandsberichte sollen in den nächsten Maßnahmenplan einfließen. Schon fest steht, dass Projekte wie die Familienstützpunkte und "Jugend stärken im Quartier" fortgesetzt werden sollen.

Zudem wird eine Elternbefragung zur Kindertagesbetreuung von Kindern unter sechs Jahren 2021 und 2024 durchgeführt. "6400 Kuverts wurden schon für die aktuelle Befragung bestückt", so der Jugendhilfeplaner.

Bezüglich der Befragung will Kreisrat Jakob Müller (Grüne) wissen, ob schon Jugendliche direkt befragt wurden. "Landkreisweit gab es das in den letzten 20 Jahren nicht", sagt Hempfling. Aber Beteiligungsformen in den einzelnen Gemeinden gebe es. "Bei dem Format mit dem Titel ,Zukunft gestalten‘ gehen wir als Kreisjugendring in die einzelnen Gemeinden und erarbeiten einen Abend lang die Wünsche der Jugendlichen. Nur aktuell muss das wegen Corona pausieren", erklärt Ursula Albuschkat, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings.

Bildungssystem und Vereine

"Ich finde es gut, wenn wir uns zu den Auswirkungen von Corona auch Gedanken machen", betonte Kreisrat Reiner Büttner (SPD). Es sei dringend geboten, im Blick zu haben, welche Auswirkungen die aktuellen Änderungen im Bildungssystem oder in Vereinen auf Kinder und Jugendliche haben.

"Ich finde das Thema immens wichtig und wir müssen es weiterdenken, entweder in einer Sondersitzung oder in einem eigenen Arbeitskreis", sagt er. "Das ist beides gut, das nehme ich gerne auf", antwortete Landrat Hermann Ulm (CSU). "Als Querschnittsthema wird es bereits in allen drei Arbeitskreisen aufgegriffen. Aber wir können es auch separat behandeln", sagte Jugendplaner Hempfling.

"Strukturen sind in Gefahr"

Lisa Hoffmann, Kreisvorsitzende der Awo: "Aus Sicht der Wohlfahrtsverbände muss ich ansprechen, dass Betreuung und Corona ein wichtiges Thema ist." Anfang Mai sei die Frist für Anmeldungen gewesen, danach werden entsprechend Gruppen gebildet. "Eltern müssen sich jetzt entscheiden und wissen nicht, was sie tun sollen."

Da seien Strukturen in Gefahr. "Ich wünsche mir, dass wir als Ausschuss hingucken, was da ins Schwanken gerät." Der Jugendhilfeausschuss nahm Kenntnis von der Planung für die Jahre 2021 bis 2026 und beschloss einstimmig das Konzept zur weiteren Jugendhilfeplanung im Landkreis Forchheim.

Verwandte Themen