Lukas Kohl gewinnt Weltcup-Auftakt in Österreich

KIRCHEHRENBACH/KOBLACH - Beim ersten internationalen Wettbewerb des Jahres geriet die Hierarchie im Einer der Kunstrad-Elite nicht ins Wanken. Weltcup-Titelverteidiger Lukas Kohl vom RMSV Concordia Kirchehrenbach sicherte sich in Koblach/Österreich souverän den Sieg - trotz Corona-Gedanken.

Nach der Absage des für Februar geplanten Trainingsbesuchs einer befreundeten Kunstrad-Delegation aus Macao in Franken wirkte sich das Corona-Virus auch auf den ersten Weltcup-Wettbewerb des Jahres in Österreich aus, der mit 28 statt gemeldeten 36 Akteuren über die Bühne ging. Für Lukas Kohl vom RMSV Kirchehrenbach, Titelverteidiger bei der Einer-Elite, stand die Teilnahme jedoch nie in Frage. "Darüber habe ich nie nachgedacht. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist doch sehr sehr gering", sagt der 24-Jährige aus Ebermannstadt-Wohlmuthshüll, der wie üblich von Trainerin und Mutter Andrea nach Koblach im Vorarlberger Land begleitet wurde.

Weil der Gedanke an eine wie auch immer zustandekommende Quarantäne mit einer 14-tägigen Trainingspause einhergehen und so für den weiteren Saisonverlauf tatsächlich ein Ärgernis darstellen würde, übt sich Kohl im Optimismus. "Dafür muss ich so manche Berichte auslassen." Diese Strategie ging für den vierfachen Weltmeister, der es wie kein Zweiter versteht, sich allein auf die Elemente seiner fünfminütigen Kür zu fokussieren, beim ersten Auftritt sein dem WM-Triumph von Basel einmal mehr auf.

Als letzter Starter der siebenköpfigen Konkurrenz auf dem Parkett, begann Lukas Kohl in gewohnter Manier mit Sattelstand und blitzschnellem Mautesprung. Doch im Anschluss an die Kehrstandsteigerdrehung kippte er leicht nach vorne und stand auf dem Boden. "Das war zwar ärgerlich, aber halb so wild, da es zwischen den Übungen war", konstatierte der Szene-Überflieger, der immer noch sämtliche Figuren innerhalb der Zeitvorgabe absolvierte. Mit 203,13 von maximal 211,60 möglichen Zählern übersprang der "Lukinator" die von ihm selbst anvisierte Hürde von 200 Punkten und verwies die Verfolger um Marcel Jüngling aus Dornheim (189,77), Lukas Burri aus der Schweiz (171,14) und Max Maute aus Tailfingen (170,83).  Die zweite Runde im internationalen Zirkus findet am 27. Juni in Komarno/Slowakei statt, über die dritte Etappe in Hongkong wird nach Auskunft des Radsport-Weltverbandes UCI nach aktueller Lage entschieden.