Machten sich die Feuerwehren gegenseitig Konkurrenz?

3.6.2014, 06:00 Uhr
Mit einem großen Festumzug, an dem viele befreundete Wehren teilnahmen, feierte die Obertrubacher Feuerwehr ihr Jubiläum.

© Franz Galster Mit einem großen Festumzug, an dem viele befreundete Wehren teilnahmen, feierte die Obertrubacher Feuerwehr ihr Jubiläum.

Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Thurn, Hubert Geier, ist sauer. Ausgerechnet am verlängerten Wochenende, an dem seine Feuerwehr Thurn ihr Jubiläumsfest feierte, beging auch die Jubelwehr aus Obertrubach ihr Fest. „Bereits 2012 haben wir uns dafür beworben, auch den Kreisfeuerwehrtag anlässlich unseres Feuerwehrfestes ausrichten zu dürfen.“

Man sei mittlerweile über zwei Jahre mit den Planungen beschäftigt gewesen. „Für uns stand relativ früh fest, dass wir das Vereinsjubiläum richtig und ausgiebig feiern möchten“, so Geier und der Vereinsvorsitzende Thomas Böhm in einem Interview in der kreisinternen Feuerwehrzeitung. „Schon bei der Terminauswahl haben wir viel Zeit investiert und ein geeignetes Datum gesucht, an dem es im Landkreis Forchheim und in den benachbarten Landkreisen, Städten und Gemeinden kein weiteres Fest gibt.“

Die Vatertagswoche sei dabei attraktiv erschienen, da diese dank Brückentag ermöglicht habe, ein fünftägiges Fest abzuhalten. Die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtags 2014 sei den Thurnern dann auch einstimmig auf der Kommandanten-Dienstversammlung 2012 in Bräuningshof durch die anwesenden Feuerwehren, darunter Obertrubach, zugesprochen worden. Die Feuerwehrführung in Obertrubach weist die Vorwürfe aus Thurn, sie spalte die Wehren im Kreis Forchheim, entschieden zurück. Man habe zwar mitbekommen, dass die Thurner Feuerwehr just an diesem Wochenende feiern wollte, an dem auch die Obertrubacher Wehr ihr Jubiläumsfest plante.

„Wenn wir gewusst hätten, dass die Thurner auch den Kreisfeuerwehrtag ausrichten, dann hätten wir unser Jubiläum nicht auf diesen Termin gelegt. Davon war uns aber nichts bekannt“, so Mirco Reichel, der Vorsitzende der Feuerwehr Obertrubach. Außerdem habe man gedacht, dass das Feuerwehrfest im Oberland das Fest im westlichen Landkreis wenig bis überhaupt nicht tangiere. „Erst als wir schon alle Verträge mit den Künstlern und Musikgruppen geschlossen hatten, haben wir erfahren, dass der Kreisfeuerwehrtag in Thurn stattfindet“, so Reichel, der sich eine bessere Kommunikation dieser Sachlage gewünscht hätte.

„Wir haben extra auf der Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes nachgeschaut und da stand nur ,125-jähriges Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Thurn‘. Von einem Kreisfeuerwehrtag war da nichts zu lesen“, so Reichel. „Wenn da was von Kreisfeuerwehrtag gestanden hätte, hätten wir nie unser Fest zur gleichen Zeit ausgerichtet.“ Eine „künstlich aufgebaute Konkurrenzsituation“ hätte es nicht gebraucht, heißt es von Seiten der Thurner Feuerwehrführung. Auch Kreisbrandrat Reinhardt Polster äußerte sich in seiner Rede bei der Kommandanten-Dienstversammlung enttäuscht

Doch am Ende merkte keine Seite etwas von dem befürchteten Besucherschwund bei den Jubelfeiern. „Wir waren mit der Resonanz auf unserem Fest sehr zufrieden“, sagt der Obertrubacher Reichel. Gleiches gilt auch für die Organisatoren der 125-Jahr-Feier von Thurn: Auch hier ist man mit der Besucherfrequenz zufrieden.

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