Mann aus der "Würschtlesbudn": Marco Friepes und seine Ziele für Weilersbach

10.4.2020, 19:33 Uhr
Mann aus der

© Foto: Stefan Braun

Mit einem klarem Wählervotum ohne Gegenkandidaten tritt der bisherige Zweite Bürgermeister Marco Friepes das Erbe von Gerhard Amon an. Regelmäßige Besucher der Heimspiele des Fußball-Kreisklassenvereins SV Gloria Weilersbach kennen ihn als den Mann in der "Würschtlesbudn", der vor und nach dem Spiel sowie in der Pause alle Hände voll zu tun hat, um hungrige Mäuler zu stopfen und der daneben auch noch das ein oder andere Seidla über die Theke reichen muss. 

Dazwischen können sie mitunter auch emotionale Ausbrüche von Marco Friepes beobachten, wenn es auf dem Rasen nicht wie gewünscht läuft oder der Unparteiische eventuell mit einer Entscheidung "seine Gloria", für die er selbst auch viele Jahre aktiv gespielt hatte, benachteiligt hat. Das ist nach Friepes‘ Worten aber eher die Ausnahme: "An und für sich bin ich ja ein Mensch, der ausgeglichen ist." 

Die Ausgeglichenheit holt sich der 39-Jährige im Kreise seiner Familie. Mit Ehefrau Sonja ist er seit 15 Jahren verheiratet und hat zwei Töchter, die beiden sind 13 und elf Jahre alt.

Ein gerader Lebenslauf

Von Kontinuität gezeichnet ist seine berufliche Vita. Nach dem Abschluss an der Realschule in Ebermannstadt durchlief Friepes eine kaufmännische Ausbildung im Medizinbereich von Siemens in der Unternehmenssparte Siemens Healthcare. Nach einigen Jahren in Frankfurt war er für den gleichen Arbeitgeber an mehreren Standorten in Deutschland und Europa unterwegs, ehe er, zunächst als Personalleiter in Forchheim, zurück in heimische Gefilde kam.

Dort nimmt er derzeit die Funktion des "Ausbildungsleiters Healthineers" in Deutschland wahr. Künftig wird dies nur noch in Teilzeit geschehen, denn auch in einer kleineren Gemeinde ist nach Friepes Worten bei seiner Nominierung im Herbst letzten Jahres die Aufgabe eines Ersten Bürgermeisters nicht mehr lediglich nach Feierabend zu meistern.

Sauna und Krimis

Die Hobbys Nordic Walking und ausgiebige Saunagänge, garniert mit einem bayerischen Krimi von Rita Falk oder Jörg Maurer, werden daher nach der Amtsübernahme am 1. Mai für den religiösen Menschen Marco Friepes, der Ruhe und Erholung auch einmal beim Beten sucht, etwas zurückstehen müssen. Und auch die geliebte Stammtisch-Kartlrunde im Gasthaus beim "Hubert" wird eingeschränkt werden müssen.

Seinen Einstieg in die Lokalpolitik verdankt er dem derzeitigen 3. Bürgermeister Roland Dauer, der ihn 2001, Friepes war damals 21 Jahre alt, fragte, ob er nicht für den Gemeinderat kandidieren wolle. Zuvor war der künftige Bürgermeister bereits in der kommunalen Jugendarbeit aktiv gewesen. Er wurde auf Anhieb in den Gemeinderat gewählt und gehört diesem seither durchgehend an. 2014 wurde er als Zweiter Bürgermeister Vertreter von Gerhard Amon. Zehn Jahre war Friepes auch CSU-Ortsvorsitzender in Weilersbach und konnte in dieser Zeit die Mitgliederzahl verdoppeln.

Ein Bikepark für das Dorf

Dass die ersten Wochen in seinem neuen Amt nicht einfach werden, darüber ist sich Friepes in Anbetracht der Corona-Krise im Klaren: "Das beeinträchtigt die tägliche Arbeit sehr, wir müssen dennoch schauen, dass nicht alles einschläft. Bei der Kommunikation müssen wir andere Wege gehen, ich denke da an Video-Konferenzen."

Zu seinen ersten Zielen als Bürgermeister zählt Friepes neben der Aufgabe als Krisenmanager die Bauprojekte wie Schulsanierung und ein weiterer Spielplatz und ein Bikepark. Entsprechende Wünsche seien bereits von Weilersbacher und Reifenberger Bürgern an ihn herangetragen worden. Der Ur-Weilersbacher gibt als "bevorzugtes Urlaubsland, das ich schon oft besucht habe", Griechenland an. "Das Lied von STS ‚Irgendwann bleib ich dann dort‘ weckt bei mir Sehnsüchte."

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