Mit dem Eicher Leopard und 15 PS über das Stilfserjoch

24.8.2016, 17:32 Uhr
Mit dem Eicher Leopard und 15 PS über das Stilfserjoch

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Die Traktorfans kommen aus beruflich ganz unterschiedlichen Richtungen. Vogel ist Tankstellenbesitzer in Egloffstein. Ihn begleitete Winfried Keilholz aus Urspring. Kimberger, seines Zeichens Schulamtsdirektor aus Unterfürberg bei Fürth, hält sich in der Freizeit gerne und viel in seiner Wahlheimat Hundsboden auf. Traktoren gehören da dazu.

Zur Einstimmung gab es eine reizvolle Rundfahrt durch den Vinschgau. „Schafft es der Eicher Leopard, Einzylinder, 15 PS, Baujahr 1961 auf luftige 2757 Meter Höhe, wo die Luft schon ziemlich dünn wird?“, fragte sich Kimberger.

400 Traktoren am Start

Das steile Stilfserjoch bot eine echte Herausforderung. Das war natürlich nur ein kleiner Aspekt. Die Fahrt bietet viele reizvolle Momente. Entsprechend begehrt ist die Teilnahme an dieser Rundfahrt. Es gab ein kurzes Zeitfenster im Januar für die Anmeldung von maximal 400 Traktoren, das schnell belegt war.

Die Teilnehmer trafen sich aus 14 Ländern in ganz Europa in Brad (Südtirol). Es galt für die Traktorpiloten, einen Höhenunterschied von 1827 Metern zu bewältigen. Bis auf 1450 Meter werden die ersten elf Kilometer im Konvoi gefahren, dann startet der eigentliche Wettbewerb.

Die teilnehmenden Traktoren sind sehr unterschiedlich in ihrer Stärke ausgelegt. Dementsprechend kommen die Vehikel der Franken bei der Bewältigung der 48 Kehren bis zum Pass mächtig ins Schnaufen. Die Alpenstraße ist in dieser Zeit weiterhin für alle Verkehrsteilnehmer offen. Pkws, Omnibusse, Fahrradfahrer und Jogger finden sich auf der gleichen Spur.

Geduld ist gefragt

Die Steigung und die Enge des Weges schaffen eine große Herausforderung für alle, verlangen Geduld und erfordern Rücksicht. „Du fährst langsam an, siehst jedes Detail unterwegs, genießt immer wieder das faszinierende Panorama der Bergwelt“, erzählt Kimberger. Die Sonne meint es gut, andererseits holt einen dann auch immer wieder die Kühle des Waldes in der unteren Hälfte der Auffahrt ein. „Vergleiche es mit dem Motorrad“, meint Kimberger, „nur fährst du hier unverpackt, ohne Helm, ohne Geschwindigkeit. Es ist die Reduzierung auf die unmittelbare Umgebung, die Landschaft und die Menschen. Einer der wertvollen Augenblicke im Leben, in dem Zeit, Termine, der Laptop und das Handy keine Rolle spielen und man zur inneren Ruhe finden kann.“

Die beiden Teams mit der Frankenfahne am Oldtimer haben die hohe Alpenstraße erfolgreich erklommen. Nachher ging er weiter über den Umbrail-Pass durch die Schweiz zum Ausgangspunkt Brad.

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