Morschreuth: Kein Brunnen, aber einen Osterbaum

21.4.2019, 07:00 Uhr
Morschreuth: Kein Brunnen, aber einen Osterbaum

© Thomas Weichert

Neun Meter hoch ist die Tanne auf dem Dorfplatz in der Ortsmitte. Eigentlich wurde sie als Weihnachtsbaum dorthin gepflanzt wurde. Weil die Lichterketten mit den 360 elektrischen Lichtern vom letzten Weihnachten noch immer an der Tanne hingen, kamen einige Mitglieder der Dorfgemeinschaft Morschreuth, allen voran Sandra Müller, nun  auf die Idee, den Weihnachtsbaum kurzerhand in einen Osterbaum umzufunktionieren und den Platz davor österlich zu schmücken.

Hans Heckel, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Morschreuth, war von dieser Idee begeistert und setzte sie nun mit einigen seiner Mitglieder in die Tat um. Er besorgte  400 bunte Plastikostereier, die nun den Morschreuther Weihnachtsbaum zum Osterbaum machen. „Echte Eier auszublasen und anzumalen, dafür hatten wir keine Zeit mehr, weil die Idee ja spontan entstanden ist“, sagt Heckel.

Der Morschreuther Osterbaum soll aber keine einmalige Aktion bleiben, sondern auch nächstes Jahr wieder mit bunten Ostereiern geschmückt werden. Dann natürlich auch mit echten und handbemalten Hühnereiern.

So einfach ist das aber gar nicht, eine solch hohe Tanne rundherum und gleichmäßig verteilt mit Ostereiern zu behängen. Deshalb hatte Heckel für die Schmückaktion eigens einen Kranwagen einer Firma besorgt.

Ins Guiness-Buch der Rekorde?

Die Tradition, zu Ostern bemalte Eier an die Bäume zu hängen, ist nicht abwegig und hat sogar einen frühen Ursprung als das Schmücken eines Osterbrunnens. Denn in der christlichen Religionslehre steht der Osterbaum nicht nur für den Frühlingsbeginn sondern bezeichnet den Zeitpunkt von Tod und Auferstehung Jesu Christi. Ein Osterbaum, und noch dazu ein so hoher mit Weihnachtsbeleuchtung, dürfte jedoch bisher einzigartig, wenn vielleicht nicht auf der ganzen Welt, aber zumindest in der Region sein. Deshalb wäre der Morschreuhter Osterbaum vielleicht sogar einen Eintrag in das Guinnes Buch der Rekorde wert.

Morschreuth: Kein Brunnen, aber einen Osterbaum

© Thomas Weichert

Doch darüber hat man in Morschreuth, jedenfalls bisher, noch nicht nachgedacht. Als Zeichen des Lichts für die Welt und damit auch dieses Licht nach Morschreuth kommt, wird der Morschreuther wurde der Morschreuther Osterbaum zur Auferstehung Christi nur in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag beleuchtet.

Zuvor wurde am Karsamstag am Osterbaum aber noch gefeiert. Und zwar mit vor Ort frischen selbstgebackenen fränkischen Küchla, zu denen auch Kaffee ausgeschenkt wird. Die Einnahmen kommen der Kasse der Dorfgemeinschaft zugute, aus der dann wieder neuer Osterschmuck gekauft werden kann.

Unsere Karte zeigt den Standort von vielen Osterbrunnen in den einzelnen Landkreisen unserer Region.

 

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