Neue Anti-Parkbäume

12.12.2014, 06:00 Uhr
Neue Anti-Parkbäume

© Foto: Roland Huber

„Mit diesen Bäumchen kann ich leben“, sagt Susanne Griesbauer. Sie hatte sich letzte Woche bei der Stadtverwaltung energisch dagegen gewehrt, dass ihre Schaufensterfront von „Riesenbäumen“ komplett zugestellt und damit unsichtbar gemacht wurde.

Doch das Fehlen des Pseudo-Waldes, der eigentlich ein raffiniertes Parkhindernis sein soll, verleitete sofort einige ortsfremde Besucher des Weihnachtsmarktes zu wilder Parkerei — so wild, dass der Stadtbus nicht mehr durchkam. Zum ersten Mal seit Menschengedenken wurde in Forchheim ein Falschparker abgeschleppt. Nach nur einer schlappen Stunde Wartezeit, in der sich bis zur Johanniskirche zurück Stoßstange an Stoßstange reihte und niemand mehr in (s)eine Ausfahrt hinein oder daraus herausfahren konnte (wir berichteten).

Dieser Zustand konnte nicht so bleiben. Daher kehrte gestern das Grünzeug zurück. Anders sind die dürren Stämme mit ihren noch dürreren Ästen nicht zu bezeichnen. Sie erfüllen aber gerade deswegen ihren Zweck: Das Ladengeschäft bleibt sicht- und begehbar, trotzdem kann hier nicht so leicht jemand sein Vehikel abstellen.

Parken sowieso verboten

Roland Brütting von der Forchheimer Straßenverkehrsbehörde pocht hartnäckig auf die Feststellung, dass das Parken im verkehrsberuhigten Bereich („Spielstraßen“-Schild) sowieso verboten ist: „Das sollte doch jeder in der Fahrschule gelernt haben.“ Zusätzliche Verbotsschilder, auch nur vorübergehend zur Weihnachtszeit, könne die Stadt nicht aufstellen, denn ein zusätzliches Verbot im Verbotsbereich verbiete sich.

Zusätzliche Hinweise auf die Parkhäuser in diesem Bereich hält Brütting ebenso für überflüssig: „Von Griesbauer bis zum Kronengarten sind es doch nur 150 Meter.“ Aber ob das jedem Besucher aus nah und fern in der adventlichen Stresssituation bewusst ist? Ortsfremde und andere Menschen, die das mit den Ge- und Verboten vielleicht grundsätzlich nicht so eng sehen, werden also weiterhin kurz vor der Fensteröffnung am Rathaus überall dort ihr Auto abstellen, wo sie glauben: „Hier stört’s doch niemanden.“ Denn wirklich durchgesetzt werden die Parkverbote sowieso nicht. Da muss erst ein Bus stecken bleiben.

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