Friedhof wird umgestaltet

Neue Fläche für Urnengräber in Hagenbach und Pläne für die Judengasse

30.7.2021, 11:10 Uhr
Ortsbildprägend und historisch: Der Bereich der Judengasse in Pretzfeld wird überarbeitet.   

© Stefan Braun, NN Ortsbildprägend und historisch: Der Bereich der Judengasse in Pretzfeld wird überarbeitet.  

Das bestehende Urnenfeld rechts neben dem Eingang ist mehrere Jahrzehnte alt und wurde seinerzeit nicht benutzt. Entsprechend ist es in einem verwilderten Zustand. Die Nachfrage ist nun aber groß. „Das haben wir schon lange auf der Agenda“, betonte Bürgermeister Steffen Lipfert zur Dringlichkeit der Umgestaltung. Vorgesehen ist ein Urnenfeld im südlichen Bereich rund um einen Findling aus regionalem Gestein. Aber auch im nördlichen Bereich vor dem Kreuz könnten Urnengräber entstehen. Haushaltsmittel sind eingestellt. Der Marktgemeinderat stimmte der Umgestaltung einstimmig zu.

Judengasse muss saniert werden: "Ortsbildprägend"

Ein neues Urnenfeld ist für den Friedhof Hagenbach geplant.    

Ein neues Urnenfeld ist für den Friedhof Hagenbach geplant.    © Stefan Braun, NN

Sanierungsbedürftig ist auch die Judengasse, speziell im Bereich der Einmündung Modleinsgasse in die Schulstraße. „Wenn heute zu den Planungen der Ingenieurbüros keine Einwände kommen, werde ich vor Ort mit den betroffenen Bürgern Kontakt aufnehmen“, kündigte Lipfert Gespräche mit den Anliegern am 4. August an. Einwände zu den Vorplanungen der Ingenieurbüros Weyrauther und Topos kamen vom Gremium keine, wohl aber einige Fragen zur Gestaltung.

Neue Fläche für Urnengräber in Hagenbach und Pläne für die Judengasse

© Privat

„Der südliche, parallel zum Mühlbach verlaufende Abschnitt der Judengasse hat ortsbildende Bedeutung“, erklärte Dieter Blase von Topos zur Bedeutung der Sanierung dieses Kernbereiches in Pretzfeld. Für die Gestaltung des Bachufers und für einen neuen Steg über den Mühlbach von der Judengasse zur Wehrstraße hatte Blase einige Beispiele parat, über die im Rahmen der endgültigen Abstimmung über das Gesamtprojekt zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden soll. Ob das Backhaus in der Schulstraße in die Projektplanung einbezogen werden kann, ist noch nicht geklärt. „Hier müssen wir noch mit der Regierung abstimmen, ob eine Sanierung mitgemacht werden kann oder ob dies eine eigene Maßnahme darstellt“, erklärte Blase zum Umfang des laufenden Projektes im Rahmen des Isek-Verfahrens. Erste Schätzungen gehen von Kosten in Höhe von rund 390.000 Euro für das Projekt aus. „Dies ist aber nur eine erste vorsichtige Ermittlung“, betonte Lipfert. Nach den Gesprächen mit den Anliegern und der Ausarbeitung des Bauentwurfs erfolgt auf Basis einer genauen Kostenberechnung die Vorlage zur Abstimmung im Marktgemeinderat. Im günstigen Fall ist im Frühjahr 2022 Baubeginn.

Steffen Lipfert zeigte sich richtig sauer

Steffen Lipfert zeigte sich in der Sitzung sauer, richtig sauer. Den Bürgermeister ärgert das Verhalten des Staatlichen Bauamtes in Bamberg. Was war geschehen? In der Bürgerversammlung Zaunsbach im Jahre 2020 wurde die Verwaltung beauftragt, die Herstellung einer überdachten Bushaltestelle in Unterzaunsbach zu prüfen. „Unter- und Oberzaunsbach haben 15 Kinder, die weiterführende Schulen in Ebermannstadt besuchen“, ergänzte die Dritte Bürgermeisterin Simone Heckmann die Berechtigung des Bürgeranliegens. „Ich habe mehrere Male versucht, alle fachlich Beteiligten wie Polizei, Landratsamt und eben Bauamt zu einem Ortstermin nach Unterzaunsbach zu bekommen, um die Machbarkeit abzuwägen“, informierte Lipfert, um fortzufahren, dass „das Bauamt uns mitgeteilt hat, dass die baulichen Gegebenheiten hinreichend bekannt seien und daher erst einmal eine technische Machbarkeitsstudie von einem Fachbüro durchzuführen ist“. Dies sei bedauerlich, so Lipfert weiter, „da wir nun erst einmal Kosten verursachen müssen, ohne zu wissen, was dort überhaupt möglich ist“.

"Wir planen uns zu Tode"

„Das kann doch nicht sein, wir planen uns zu Tode“ empörte sich daraufhin Walther Metzner, speziell unter dem Aspekt, dass der Gemeinde dort keine Flächen gehören, sondern entweder in Privatbesitz sind oder aber staatliches Eigentum. „Was ist denn mit der Schulwegsicherheit? Ist da nicht das Landratsamt zuständig?“, wollte Metzner weiter wissen. „Die waren ja auch eingeladen, wir hätten vieles vor Ort klären können, aber das Bauamt ließ den Termin platzen“, entgegnete Lipfert. Die Verwaltung wird nun beim Bauamt in Bamberg die Erfordernisse einer technischen Machbarkeitsstudie erfragen und danach Angebote einholen.

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