Neue Kultur in Forchheims Süden: Büssing-Bus ist da

4.10.2019, 19:41 Uhr
Neue Kultur in Forchheims Süden: Büssing-Bus ist da

© Foto: Julian Hörndlein

Der  Büssing-Bus und seine "Mitfahrer" sind durch turbulente Zeiten in Forchheim gegangen. "2018 war ein Schicksalsjahr für uns", erklärt Hartmut Altenpohl, Vorsitzender des Büssing-Vereins. Zuletzt war der Bus im Osten Forchheims gestanden, dann wurde dem Verein das Grundstück gekündigt. "Der Bus fuhr nicht, wir hatten wenige Aktive und auch keinen neuen Platz in Aussicht." Von den legendären Festivals der 2000er Jahre keine Spur mehr.

Ab in den Süden

Trotzdem packten die Mitglieder an: Innerhalb eines Jahres wurde der Bus fahrbereit gemacht, zusammen mit der Stadt wurde der neue Standort An der Lände gefunden. Im Frühjahr folgte der Umzug. Für den Bus ein außergewöhnliches Ereignis: Zwar kann er fahren, verkehrstauglich ist er aber noch nicht. "Dazu bräuchten wir etwa 7000 Euro", sagt Altenpohl.

Der ehemalige Berliner Stadtbus aus dem Jahr 1974 benötigt neue Reifen, Gummiteile und einen frischen Anstrich. Außerdem muss einiges geschweißt werden – zum Schluss folgen die TÜV-Prüfung und die Verleihung eines H-Kennzeichens für "Historisches Fahrzeug". 2000 Euro sind über Spenden bereits zusammengekommen, Aktionen wie das Oldtimertreffen sollen helfen, das Ziel zu erreichen.

Von Ford bis Jaguar: Oldtimer präsentierten sich

Für das Treffen sind 68 Fahrzeuge aus Nah und Fern angereist, darunter ein Ford Model A aus dem Jahr 1928. Neben mehreren Ford-Automobilen bestaunen die Besucher alte Opel, Peugeots, einen Hansa oder einen Jaguar. Das Ehepaar Schmidt aus Bieberbach hat einen alten, zum Wohnmobil umgebauten Feuerwehrwagen der FFW Kleingesee mit Baujahr 1978 zum Treffen gebracht. "Den Wagen habe ich vor neun Jahren gekauft", sagt Erich Schmidt. Seitdem sind er und seine Frau im Umkreis von 150 Kilometern damit unterwegs. Gelesen hat er von dem Treffen in der Zeitung. Der Verein hatte bereits zwei Mal ein ähnliches Treffen am alten Stellplatz organisiert.

Neue Kultur in Forchheims Süden: Büssing-Bus ist da

© Foto: Julian Hörndlein

Auch ein Preis für den schönsten Oldtimer steht auf dem Programm – gewählt von den Besuchern. Altenpohl schätzt deren Zahl auf 500 bis 600. Den Preis gewinnt jedoch nicht etwa wie erwartet einer der alten Wagen, sondern ein Opel Vectra aus jüngeren Tagen. "Vermutlich haben hier die Kenner der Youngtimer die Mehrheit gebildet", erklärt Altenpohl.

Das Programm der Zukunft

Der Vectra ist eines von nur noch 21 existierenden Fahrzeugen dieser Reihe, das einen Allradantrieb aufweist. Gleichzeitig mit dem Oldtimertreff findet ein Flohmarkt statt, außerdem spielt eine Band. Für eingefleischte Fans gibt es T-Shirts zu kaufen. Der Verein möchte sein Engagement in den nächsten Jahren ausbauen: "Ein Festival mit Livemusik ist schon sicher geplant", meint Hartmut Altenpohl. Daneben plant er Kinoabende und auch einen Technodance, bei dem DJs auflegen. Um die Organisation kümmern sich die Vereinsmitglieder.

Das waren die Anfänge

Aus der "Schnapsidee einer wilden Clique aus fünf Leuten", wie Altenpohl den Kauf des Busses 2001 nennt, ist mittlerweile ein Verein mit 50 Mitgliedern geworden. Der Bus hat mittwochs und freitags ab 19 Uhr für den Thekenbetrieb geöffnet.

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