Neue Rad-Piste für große Sprünge in Forchheim

4.10.2019, 14:03 Uhr
Neue Rad-Piste für große Sprünge in Forchheim

© Foto: Udo Güldner

Aus fünf Metern geht es den Starthügel hinab. Wäre der Erdboden durch die tagelangen Regenschauer nicht feucht und schwer, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf ihren Mountainbikes könnten noch mehr Tempo machen und eine längere "Airtime" verbringen. Das sind die Sekundenbruchteile, in denen Mensch und Maschine der Schwerkraft trotzen. Diesen Moment nutzt man zu allerlei akrobatischen Attraktionen: Sich um die eigene Achse drehen, die Hände vom Lenker nehmen, sich schräg in die Luft legen. Vielleicht liegt es an dem Affenzahn, den die Radsportler drauf haben, dass sie das Gelände "Monkey Island" genannt haben.

Mit dem Mountainbike-Park auf der Schleuseninsel setzen der 1. Radsportverein Forchheim (RSV) und die Stadt auf den Trend. Nach einer illegalen Strecke im Kellerwald (ab 2003) hatte man die Vorgängerpiste von 2005 nun ganz neu aufgebaut. Heribert Schwinn aus Trailsdorf und sein Bagger haben rund 1000 Kubikmeter Lehm und Sand umgeschichtet und zu einem kleinen Gebirge angehäuft. Die "sehr fleißigen Helfer" lobt Herbert Fuchs, Leiter des Amtes für Öffentliches Grün. In monatelanger Arbeit haben das Ehepaar Holger und Petra Ried (Organisation), Toni Vandreier (Bauleitung), Daniel Wecker (Pläne) und Kevin Dittrich (Social Media) das Projekt vorangetrieben. Die Hand an der Schaufel hatten dann rund 20 Freiwillige. Sie wünschen sich noch einige Bänke und einen Unterstand für die Zuschauer.

Ein Teil der Anlage ist eine Pump-Track, die in ihrem Namen schon verrät, dass man da über drei Meter entfernte Pumps (Hügel) rollt und eine Steilkurve nimmt (Anlieger). Die Kunst besteht darin, ohne Treten, ganz durch Gewichtsverlagerung einmal im Kreis durch den Track zu kommen. Dann gibt es noch eine Miniatur-Ausgabe dessen, die sich Pushbike-Track nennt, und in der die ganz Kleinen mit ihren Laufrädern ihren Spaß haben können. .

Am Rande des Geschehens warten die drei ehrenamtlichen Sanitätshelfer des ASB Gräfenberg darauf, ob einer dabei auch hinfliegt. Wer sich zuvor noch gefragt hatte, warum es "Dirtbike" heißt, der konnte sich das mit einem Blick auf die verdreckten Reifen und die lehmverkrusteten Schuhe erfassen. Nur Oberbürgermeister Uwe Kirschstein schwingt sich nicht in den Sattel, obwohl er zugibt, während seiner Münchner Zeit öfters Downhill gefahren zu sein. Als er sich dabei aber einen Halswirbel angebrochen habe, habe er beschlossen, nurmehr Schönwetterfahrer zu sein. Übrigens wird davon abgeraten, bei Regen durch das Gelände zu fahren: das schadet der Oberfläche und ist noch dazu gar nicht ungefährlich.

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