Neues Postverteilzentrum Igensdorf: Pakete am laufenden Band

10.12.2020, 19:03 Uhr
Neues Postverteilzentrum Igensdorf: Pakete am laufenden Band

© Foto: Petra Malbrich

Gelb ist die Farbe der Deutschen Post. Schon von weitem zeigen die gelben Außenwände, dass die Post der Bauherr dieser gerade entstehenden großen Halle im Igensdorfer Gewerbegebiet ist. Ein neuer Zustellstützpunkt entsteht und soll im späten Frühjahr 2021 bezugsfertig sein, informiert Erwin Nier, Pressesprecher der Deutschen Post.

Das neue Verteilzentrum ersetzt dann die beiden Stützpunkte in Gräfenberg und Eckental und bietet definitiv mehr Platz als beide Zentren zusammen. "Der gesamte Brief- und Paketverkehr wird dorthin geliefert", sagt Nier. Zwei bodentiefe Anfahrrampen wie bei den Supermärkten werden gebaut. Das erleichtert das Anliefern der Pakete. Der Lkw kann durch diese Rampen ebenerdig in die Halle fahren.

5,2 Millionen Pakete pro Tag

Im Prinzip besteht der neue Stützpunkt neben den Sanitärräumen und einem Pausensaal aus der großen Halle, dem Saal für die Zusteller. Hier sind alle Zusteller unter einem Dach. In dem eigenen Paketverteilraum werden dann die Pakete, Päckchen und Briefe auf die Zustellbezirke aufgeteilt und mit einem der für die beiden Zentren zuständigen 35 Fahrzeuge, Reserve inklusive, ausgefahren. Wenn der Lkw anrollt und das neue Zentrum mit den Paketen anliefert, kann es durchaus laut werden. Im Gewerbegebiet neben dem Bauhof in Igensdorf stört das niemanden.

Weil das Paketaufkommen schon im vergangenen Jahr enorm zugenommen hat, war der Neubau eines größeren Zentrums notwendig. Wie viele Pakete täglich in Gräfenberg oder Eckental angeliefert werden, kann nicht gesagt werden. Ein Blick auf Deutschland: "An einem normalen Durchschnittstag betrug das Paketaufkommen in Deutschland 5,2 Millionen Pakete. An Weihnachten 2019 waren es bis zu elf Millionen Pakete pro Werktag. Das Gesamtvolumen von 2019 hatten wir Mitte November bereits erreicht", sagt Nier. Da waren die Spitzentage wie Weihnachten noch nicht dabei.


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Und das Corona-Jahr setzt dem Ganzen noch eins drauf, ist die Paketanzahl der Spitzentage vom vergangenen Jahr schon an einen normalen Tag Realität: elf Millionen Pakete, deutschlandweit unterwegs.

"Wir arbeiten bereits an der nächsten Spitze", sagt Nier. Die Paketsendungen für die Gräfenberger und Eckentaler Zustellbezirke könnten in den bestehenden Zentren noch aufgefangen werden. Aber: "Die Räume sind nicht darauf ausgelegt. Es macht das Arbeiten schwieriger", so Nier. Vor allem geht man von einer weiteren Zunahme des Paketvolumens aus.

Neue Zustellbezirke

"Die Gemeinden expandieren", erklärt Nier. Jede Gemeinde weist Baugebiete aus und wo mehr Menschen leben, wird mehr Post verschickt und zugestellt. Und somit werden wohl zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Denn: "Es werden neue Zustellbezirke kreiert", sagt Nier. Durch das vermehrte Paketaufkommen haben auch die Zusteller mehr zu tun. Wer von den Briefzustellern schon viel Arbeit im bestehenden Bezirk hat, dem wird ein Bezirk genommen und ein anderer bekommt ihn – oder es wird ein ganz neuer Bezirk geschaffen. Diesen gesamten Zuwachs im Blick, hat die Post schon vor Corona ein neues Zustellzentrum angedacht. Die dafür zuständigen Verantwortlichen der Post setzten sich deshalb mit Immobilienfirmen und an erster Stelle mit den Gemeinden in Verbindung.

Der Platz neben dem gemeinsamen Bauhof von Igensdorf und Weißenohe bot sich an. Er liegt außerhalb der Wohnbauten und ist trotzdem zentral gelegen. Das hier entstehende neue Zustellzentrum gehört der Post. Die beiden bestehenden Zentren in Gräfenberg und Eckental waren nur angemietet. Wie diese dann verwendet werden, entscheiden die Eigentümer. Für die insgesamt 45 Mitarbeiter der beiden Zentren ändert sich somit nur der Arbeitsort und sie erfahren eine Erleichterung der Arbeiten in größeren Räumen und durch neue Bezirke. Zusätzlich haben sie künftig einen Betriebsleiter vor Ort.

"Der Standortleiter wurde vor ein paar Wochen installiert. Er regelt den Dienstbetrieb", sagt Nier. Der Standortleiter wird im neuen Zustellzentrum sein Büro haben. Für die Bürger in den Gemeinden bleibt alles wie gehabt. Sie bekommen ihre Post von einem Briefzusteller und geben ihre Briefe und Pakete weiterhin in den zuständigen Postagenturen ab.

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