Neujahrsempfang der SPD Forchheim: Das sind die Herausforderungen

20.1.2020, 20:00 Uhr
Der Bamberger OB blickte beim SPD-Neujahrsempfang in die Zukunft. Sein Forchheimer Amtskollege Uwe Kirschstein (vorne rechts sitzend) lauschte aufmerksam.

© Julian Hörndlein Der Bamberger OB blickte beim SPD-Neujahrsempfang in die Zukunft. Sein Forchheimer Amtskollege Uwe Kirschstein (vorne rechts sitzend) lauschte aufmerksam.

Was sich in der Bundespolitik abspielt, das kann nicht eins zu eins auf die Belange auf regionaler Ebene umgemünzt werden. Geht man nach dem Bamberger SPD-Oberbürgermeister Andreas Starke klingt es fast wie eine Anklage: „Wir bekommen keinen Rückenwind aus Berlin.“ Grund genug für die Sozialdemokraten, um mit eigenen Inhalten in die anstehenden Kommunalwahlen zu ziehen.

Starke zählt just einen bunten Strauß an Problemen auf, mit denen die Domstadt aktuell und in Zukunft zu kämpfen haben wird: die Integration von Asylbewerbern im dortigen „Ankerzentrum“, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und vor allem auch der Strukturwandel in der Wirtschaft. Bamberg hat mit Michelin, Brose und Bosch drei große Automobilzulieferer in der Stadt, an denen viele Arbeitsplätze in der Region hängen. „Die arbeiten im Moment zu 100 Prozent für den Verbrennungsmotor“, stellt Starke fest.

"Müssen Brücken bauen"

Die Strategie des OB ist es deshalb, auf Zukunftstechnologien zu setzen. So hat er mit Bosch eine Vereinbarung zur Standortsicherung ausgehandelt, mit der das Unternehmen bis mindestens 2026 betriebsbedingte Kündigungen am Standort Bamberg ausschließt – und die Produktion von Wasserstoff-Brennstoffzellen in Zukunft an die Stadt bindet.

„Wir müssen Brücken bauen“, sagt er – und stimmt die Forchheimer Genossen auf die anstehenden Wahlen – „Persönlichkeitswahlen“, wie Starke sie nennt – ein. Die SPD unterscheide sich laut ihm von anderen Parteien dadurch, „den Menschen einzubeziehen, eine strategisch ausgerichtete und sozial gerechte Politik“ zu betreiben.

Alleine geht das für Starke nicht, er möchte Netzwerke bilden. Ein Gedanke, den auch sein Forchheimer Amtskollege Kirschstein unterschreibt. Die beiden Städte arbeiten in verschiedenen Bereichen zusammen, etwa in der gleichnamigen Wirtschaftsregion. Aktuell sei zudem das Medizinische Versorgungszentrum Bamberg-Forchheim ein Projekt.

Beim Thema Wohnen verfolgen beide Städte ähnliche Konzepte: Starke erklärt, dass mit einer geltenden Sozialklausel 20 Prozent der neuen Bebauung sozial geförderter Wohnungsbau sein müssen. In Forchheim müssen 30 Prozent der Fläche im Geschosswohnungsbau für sozial geförderte Wohnungen reserviert sein. „Investoren finden in der Region überall ähnliche Voraussetzungen“, so Kirschstein. Das mache es bei Bauprojekten einfacher, einen Investor zu finden.

Was in der Stadt gilt, soll auch für den Landkreis gelten. Für Reiner Büttner, SPD-Landratskandidat, ist Wohnen das „Thema Nummer 1“. Er strebe eine kreisweite Wohnungsbaugenossenschaft an – auch, um junge Menschen in der Region zu halten. „Oft bleibt den jungen Menschen ja nichts anderes übrig als in die Städte zu ziehen“, so Büttner. Ergänzen möchte er das durch ein Verkehrs- und Arbeitskonzept. Denn: „Klimaschutz heißt auch, mehr Arbeitsplätze im Landkreis zu schaffen.“

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