Neunkirchen: Vom Löschteich zum Freibad

14.8.2020, 12:00 Uhr
Neunkirchen: Vom Löschteich zum Freibad

© Foto: Martin Walz

Das Freibad am Brandbach im Norden des Ortskerns hat für die Marktgemeinde einen hohen Stellenwert. Es hat sogar einen eigenen Vertreter im Marktgemeinderat. Zweiter Bürgermeister Martin Mehl ist seit vielen Jahren ehrenamtlich bei der Wasserwacht als Badeaufsicht tätig und erinnert seine Ratskollegen immer wieder an die Belange der Schwimmer.

Die Geschichte: Ursprünglich war das heutige Freibad als Löschteich konzipiert. In den frühen 50er Jahren baute ihn dann der Markt zu einem Schwimmbad um, mit einfachen Holzbauten als Umkleiden. Bis zur Jahrtausendwende wurde sogar von Hand gechlort.

In zwei Bauabschnitten wurde dann in den letzten zehn Jahren das Freibad erneuert und saniert. Zuerst wurde die Badetechnik, insbesondere die Wasseraufbereitung, umgebaut, dann folgten Becken und Außenanlagen. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es sogar ein Dreimeterbrett. Es war bei den jungen Leuten eine beliebte Mutprobe, wie ein Foto des heutigen Bürgermeisters Martin Walz belegt.

Neunkirchen: Vom Löschteich zum Freibad

© Foto: Martin Walz

Das Angebot: Das Neunkirchner Bad verfügt über ein großes Becken mit Rutsche im Nichtschwimmerbereich und Startblöcken für Wettbewerbe. Im flachen Kinderbecken gibt es zwei Schwallduschen und eine kleine Rutsche.

Durch eine Solarthermieanlage wird das Wasser erwärmt; 26 Grad zeigt das Thermometer für das Schwimmbecken an, im kleinen sind es sogar 27 Grad. Da das heutige Becken nicht mehr so tief ist wie einst, wurde keine Sprunganlage mehr errichtet. Ein großer Vorzug der Liegeweise sind die alten Bäume, die großräumig Schatten spenden.

"Wir sind stolz, dass wir unkomplizierte Regelungen gefunden haben", sagt Walz über die Corona-Schutzregeln. Maximal dürfen sich 250 Personen gleichzeitig im Bad aufhalten. Über den Tag gerechnet sind das bis zu 400 Badebegeisterte, wie die Belege der Kasse ergeben. Nur 40 dürfen jeweils im großen Becken und fünf bei den Bambinis sein.

Die Aufenthaltsdauer ist unbegrenzt, was nicht wenige Auswärtige herlockt, denn in vielen anderen Bädern in der Umgebung ist die Aufenthaltsdauer wegen der Corona-Maßnahmen aktuell zeitlich beschränkt.

Die Zukunft: "Wir brauchen das Freibad, damit unsere Kinder schwimmen lernen können", sagt Walz schlicht. Da denkt er wie viele Neunkirchner. So wurde auch bei der Diskussion über den Standort der neuen Grundschule, die fußläufige Entfernung zwischen Freibad und Deerljiker Platz miteinbezogen.

Das Gastro-Angebot: Da das Freibad unmittelbar an das Sportgelände angrenzt, kann der Pächter der Sportgaststätte einfach anstelle eines separaten Kioskes seine Fenster öffnen - und den Badegästen steht fast das gesamte Angebot aus seiner griechischen Küche zur Verfügung.

Besonderer beliebt ist demnach die Gyrospita, die er für 4,50 Euro anbietet. Die Preisspanne bei den Pizzen schwankt je nach Größe und Belag zwischen fünf und 14 Euro.

Auch die anderen Preise entsprechen denen in der Sportgaststätte. Pommes gibt es für 2,50 Euro; der Kaffee kostet 2 Euro und Cappuccino 2,50. Ein großes Wasser gibt es für zwei Euro und ein Bier für 2,70 Euro.


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Der Eintritt: Für Erwachsene kostet der Tag 3 Euro, für Jugendliche ab 15 Jahren 2 Euro und für Kinder ab sieben Jahren 1,50 Euro. Kinder bis sechs Jahre müssen nichts bezahlen.

Neunkirchen gewährt, weil das Angebot nur unwesentlich eingeschränkt werden musste, keinen Corona-Rabatt. Man hatte sich sogar einen Aufschlag überlegt, weil der Aufwand für das Personal beispielsweise an der Kasse deutlich erhöht ist. Unter der Woche öffnet das Freibad um 11 Uhr; Samstags und Sonntags bereits um 9 Uhr. Es schließt jeden Tag um 19 Uhr.

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