Oberzaunsbach kriegt eine "abgespeckte" Ortsdurchfahrt

19.12.2019, 08:00 Uhr
Die Ortsdurchfahrt von Oberzaunsbach hat ihre besten Jahre hinter sich. Jetzt wird sie saniert – der Ortscharakter entlang des Baches soll dabei allerdings erhalten bleiben.

© Sonja Och Die Ortsdurchfahrt von Oberzaunsbach hat ihre besten Jahre hinter sich. Jetzt wird sie saniert – der Ortscharakter entlang des Baches soll dabei allerdings erhalten bleiben.

Einstimmig segneten die Mitglieder des Kreis-Bau- und Vekehrsausschusses die aktuellen Planungen ab und erteilten dem Kreistiefbauamt den Auftrag, die Ausschreibung für den Ausbau der rund 305 Meter langen Strecke in die Wege zu leiten.

Das Tiefbauamt musste dabei von seinen ursprünglichen Planungen zur Sanierung der Kreisstraße – die als Verbindungsweg zum Wildpark Hundshaupten auch von überörtlicher Relevanz ist – abrücken: Zu groß war der Widerstand der Oberzaunsbacher im Pretzfelder Gemeinderat unter anderem gegen das Vorhaben, die alten Bacheinstiege zu entfernen, um eine breite Fahrbahn zu erhalten.

„Der Grunderwerb hat sich als sehr schwierig erwiesen“, erklärte Max Brust vom zuständigen Bamberger Architektenbüro Weyrauther. Weil sich sowohl die bestehenden Brücken wie Ufermauern in Privateigentum befinden und die Ortsdurchfahrt per Gemeinderatsbeschluss auch keinen Gehweg erhalten soll, beschränkt sich der Ausbau grundsätzlich auf die Erneuerung der maroden Fahrbahn. Auch ein barrierefreier Ausbau der Bushaltestelle ist aus diesen Gründen nicht möglich.

Unterschiedliche Straßenbreite

Wegen der engen Platzverhältnisse und dem „sehr bescheidenen Baugrund“ sei ein Ausbau der Durchfahrt mit einer einheitlichen Regelbreite der Straße von 5,50 Meter nicht möglich, so Brust weiter. Die Breite werde zwischen 5,50 und 3,50 Meter (an Engstellen) variieren. An den Brückenplatten zu den Grundstückszufahrten soll es auf Wunsch der Anwohner keine Veränderungen geben, auch eine Verrohrung des Zaunsbaches steht nicht zur Debatte. An der Bachmauer wird eine Kappe mit Schrammbord und ein Geländer gebaut.

Insgesamt würde so – trotz der abgespeckten Maßnahmen – die Verkehrssicherheit verbessert, meinte Kreistiefbauamts-Chef Dieter Els. Die reinen Baukosten belaufen sich nach aktueller Schätzung auf rund 1,26 Millionen Euro, Els geht von einer etwa 70-prozentigen Förderung durch die Regierung von Oberfranken aus.

Für Richard Gügel (FW) war es zwar „unverständlich, wieso sich der Gemeinderat gegen eine Geh- und Radweg sträubt, der mehr Sicherheit bringen würde“ – und bat die als Zuhörerin anwesende Pretzfelder Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) das Thema noch vor Weihnachten erneut auf die Tagesordnung zu setzen. Letztlich aber stimmte Gügel wie alle anderen Ausschuss-Mitglieder zu, die Ausschreibung nach derzeitigem Planungsstand durchzuführen. Ist das geschehen, könnten die Bauarbeiten – inklusive der obligatorischen Vollsperrung – im kommenden Jahr erfolgen.

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