Offen und vor allem flexibel: Das Medical Valley Center

25.9.2014, 18:36 Uhr
Offen und vor allem flexibel: Das Medical Valley Center

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Mit der Entscheidung, den Ausbau des in der Metropolregion Nürnberg bekannten und verankerten Zentrums nach Forchheim zu verlagern, ist die Stadt in der Ersten Liga der Medizintechnik angekommen (wir berichteten).

Neue Firmen, auch so genannte Start-Ups, wollen die Verantwortlichen mit dem Neubau in die Branche und in die zentrale Lage in der Königsstadt locken und mit Siemens Healthcare vor Ort eine gute Alternative und Ergänzung zum Standort Erlangen sein, der auch als Orientierung für das Forchheimer Modell diente. „Das Medizincluster hat in unserer Region einen hohen Stellenwert. Es war dem Freistaat bewusst, dass hier Innovationen geschaffen werden können“, sagt OB Stumpf.

Letztes Jahr im März fiel die grundsätzliche Entscheidung in Forchheim, im Februar wurde ein Architekturwettbewerb europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag bekam das Ludwigsburger Büro agn um die Architekten Axel Schwinde und Eva-Maria Beische, die nun ihre Vorstellung des innovativen Zentrums – auch am Abend im Stadtrat – erstmals vorgestellt haben.

Am 1. April soll Baubeginn sein, im Sommer 2016 sollen dann die ersten Firmen in die 70 Büros einziehen können in diesen hellen, offenen Bau in L-Form, mit offener Stirn, viel Grün außenrum und einem Innenhof mit Gastronomien zum Verweilen für alle Forchheimer und zum Entspannen für die dort Arbeitenden – vor allem, und das war ausschlaggebend: mit der Möglichkeit zum Ausbau mit einem weiteren Winkelbau, wenn das Projekt erfolgreich wird und viele Start-Ups aus der Medizintechnik anlockt. Denn von dem 22 000 Meter großen Areal wird der erste Gebäudekomplex gerade ein Drittel inklusive 100 Parkplätzen einnehmen.

Auch im Inneren soll Flexibilität das Zauberwort sein: „Wir können die Büros mit einer Fläche ab elf Quadratmetern durch die Form des Gebäudes mit einfachen Mitteln den Wünschen der Mieter entsprechend vergrößern“, erklärt der Architekt, der den Entwurf in nur sechs Wochen aufs Papier gebracht hat, denn am 15. September war Fristende für die Fördergelder des Freistaates. „Der Planungs- und Entscheidungsdruck war Fluch und Chance zugleich“, sagt Schwinde.

Mindestens 11,19 Millionen Euro werden in das neue Medical Center an der Boschstraße investiert. Dabei soll der Neubau durch zehn Millionen Euro, also zu knapp 89,5 Prozent, aus Fördermitteln finanziert werden.

Grundstück verkauft

Die Grundstücksfinanzierung soll der Teilverkauf eines städtischen Grundstücks in Höhe von 1,19 Millionen Euro an die Medical Valley Forchheim GmbH gewährleisten, deren alleiniger Gesellschafter die Stadt ist. Träger des neuen Baus ist der Verein „Medical Valley“, in der Metropolregion Nürnberg, dem 500 Unternehmen und 45 000 Mitarbeiter angehören. „Der Verein wird sich auch um die Akquise der Mieter kümmern, die hier für einige Jahre Fuß fassen können, bevor sie in ein eigenes Gebäude ziehen“, erklärte Stumpf.

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