Wegen Corona-Auflagen

Ohne große Lichterprozession: Gläubige feierten Ewige Anbetung in der Fränkischen

8.1.2021, 09:24 Uhr
Als symbolischen Ersatz für das Lichtermeer an den Hängen trug Pfarrer Florian Stark im Anschluss an die letzte Betstunde das Allerheiligste auf den mit vielen Wachslichtern erleuchteten Kirchenvorplatz in Obertrubach.

© Foto: privat Als symbolischen Ersatz für das Lichtermeer an den Hängen trug Pfarrer Florian Stark im Anschluss an die letzte Betstunde das Allerheiligste auf den mit vielen Wachslichtern erleuchteten Kirchenvorplatz in Obertrubach.

Die Pfarrgemeinde Obertrubach hat am 2. und 3. Januar trotz Corona die Tage der Ewigen Anbetung gefeiert – allerdings nicht wie zu normalen Zeiten. Die Gottesdienste und Betstunden zwischen 11 und 17 Uhr fanden dabei unter strenger Einhaltung der gültigen Corona-Auflagen statt.

Laut einer Mitteilung der Pfarrgemeinde bedeutete dies: Die Anzahl der Gläubigen in den Kirchen war zur Einhaltung der Mindestabstände stark reduziert, es wurde nicht gesungen und es herrschte Maskenpflicht während der gesamten Gottesdienste.

Die große Abschlussprozession am 3. Januar mit normalerweise über 6000 Wachslichtern an den Hängen war wegen der Corona-Pandemie bereits im Vorfeld abgesagt worden.

Als symbolischen Ersatz dafür trug Pfarrer Florian Stark im Anschluss an die letzte Betstunde das Allerheiligste auf den mit vielen Wachslichtern erleuchteten Kirchenvorplatz und spendete dort zusammen mit Kaplan Christian Wohlfahrt den anwesenden Gläubigen, dem Ort und der ganzen Gemeinde den Segen. Für Gänsehaut sorgte das abschließend zu hörende Weihnachtslied "O du fröhliche", das Felix Reichel auf seiner Trompete spielte.

Tradition in der Fränkischen: Um 1757 eingeführt

Die Tage der Ewigen Anbetung wurden um 1757 vom damaligen Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim eingeführt, damit an jedem Tag in seinem Bistum Bamberg irgendwo gebetet wird. Auch heute noch wird dieses christliche Fest in vielen Pfarreien gefeiert und in einigen wird im Anschluss an die letzte Betstunde das Allerheiligste bei einer Abschlussprozession feierlich durch den Ort getragen.

Diese von vielen Lichtern illuminierte Schlussprozession lässt sich in Obertrubach gesichert bis ins Jahr 1886 zurückverfolgen. Im Corona-Jahr 2020 hatte man die über 6000 Wachslichter bereits im Spätsommer gegossen – damals noch in der Hoffnung, dass bis zum Ende des Jahres die Pandemie sicher vorüber sein wird. Doch das Coronavirus hat leider einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Der Chef der "Zündler", Günther Wieczorek, kommentierte den diesjährigen Ausfall der Schlussprozession mit den Worten: "Die Büchsen werden nicht schlecht. Dann zünden wir sie halt nächstes Jahr an."

Brauch auf 2022 verschoben

Auch die Stadt Pottenstein und die katholische Pfarrei St. Bartholomäus hatten laut einer Mitteilung beschlossen, dass im Gegensatz zu bisherigen Feiern zur "Ewigen Anbetung" am 6. Januar 2021 keine Bergfeuer rund um Pottenstein stattfinden (wir berichteten).

Die traditionelle Abschlussprozession am 6. Januar, verbunden mit dem alljährlich an ein Lichtermeer erinnernden Abbrennen der Bergfeuer, wurde abgesagt. Der Brauch soll 2022 wieder fortgesetzt werden.

Die Ewige Anbetung 2021 soll nach Mitteilung der Pfarrei Pottenstein an einem alternativen Termin gepflegt werden. Auch hier wird es keine Prozession durch den Ort und keine Bergfeuer geben. Wann genau der Alternativ-Termin stattfindet, ist aber noch nicht bekannt.

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