Ostspange: Gosberger sollen schnell entlastet werden

27.2.2014, 08:00 Uhr
Ostspange: Gosberger sollen schnell entlastet werden

© Ulrich Graser

Karl Waldmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen, hatte seinen Antrag Ende November vergangenen Jahres mit zunehmendem Widerstand gegen die sogenannte „Große Lösung“, durch neu gegründete Bürgerinitiativen wie die Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO) und lokale Gruppierungen wie die Neue Liste Ebermannstadt sowie massiven Eingriffen in das Öko-System und zweifelhafter Finanzierung begründet. Die „Große Lösung“ würde den Blick auf Alternativen verstellen, die Entlastung für Reuth wäre nur gering. Zudem hätten sich die beiden Landratskandidaten Hermann Ulm und Klaus Schulenburg gegen die „Große Lösung“ ausgesprochen.

Damit fand Waldmann jedoch, trotz Unterstützung durch eine Demonstration der BIWO am Landratsamt (wir berichteten), kein Gehör.

Norbert Schmitt vom Staatlichen Bauamt Bamberg, das für den Straßenbau zuständig ist, stellte dem Ausschuss die Geschichte der Ostspange seit 1971 vor. Er zeigte zudem Alternativen für die Verwirklichung einer Umgehung des Forchheimer Ostens auf: Die könnte theoretisch auch der Freistaat, der Landkreis oder die Gemeinde Pinzberg realisieren.

Selbst bei höchster Dringlichkeit wäre mit einem Bau durch den Freistaat aber erst nach 2021 zu rechnen. Würde der Landkreis eine drei Kilometer lange Nordumgehung um Gosberg bauen — für die es keine Pläne gibt — kämen auf den Kreis bei angenommenen Kosten von acht Millionen Euro 4,15 Millionen Euro zu. Würde die Gemeinde Pinzberg die „Kleine Lösung“ bauen, müsste sie bei gleichen Annahmen 2,88 Millionen Euro bezahlen.

 

„Sonst für immer raus“

 

Landrat Reinhardt Glauber (FW) stellte fest, dass, egal wie man sich entscheide, in den nächsten 20 Jahren kein Bagger fahren würde. Die schnellste Lösung wäre die „Kleine Lösung“, durch die Gemeinde Pinzberg. Das könne funktionieren, wenn der Landkreis der Gemeinde entgegen käme. Trotz allem müsse die Ostspange im BVWP bleiben. Wenn man in 20 Jahren feststelle, dass man sie doch nicht brauche, könne man immer noch zurücktreten. Sonst, so Glauber, sei man für immer raus.

Auch Edwin Dippacher sah für die CSU keine Notwendigkeit vom der geltenden Beschlusslage mit der Ostspange im BVWP zurückzutreten. Er könne eine Neubewertung der Sachlage erkennen. Einen demokratischen Prozess aller Bürger im Landkreis habe es nicht gegeben. „Bei der Ostspange ist viel schwarze Farbe an die Wand gemalt worden.“ Dabei gäbe es noch gar keine detaillierten Pläne.

Lediglich Ludwig Brüttung (FW) und Edith Fießer (Grüne) sprachen sich für den Antrag aus. Fießer bejahte die „Kleine Lösung“, mit der „Großen“ sei die Zerstörung der Natur zu groß. Und in Reuth glaube man, dass es schon nach der Wahl losgehe. „Wir brauchen sofort eine Lösung“, sagte Brütting und warnte vor einer zu guten Anbindung der A 9 an die A 3, die noch mehr Verkehr anziehe.

Reinhold Otzelberger (SPD) konnte mit dem Antrag kurz vor der Wahl nichts anfangen. Dem neuen Kreistag solle man nicht vorgreifen. Auch er sprach sich für die „Kleine Lösung“ aus. Die zeichnet sich somit — ohne dass es einen Beschluss gäbe — ab.

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