Pfalzmuseum wird 100

17.4.2010, 00:00 Uhr

Teilweise neu besetzt wurde der Vorstand des Förderkreises Kaiserpfalz: Einstimmig im Amt bestätigt wurde Vorsitzender Hermann Ammon. Neuer Schatzmeister ist der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Forchheim, Ewald Maier. Er löst Franz Nett ab, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet. Ebenso verlässt Kassenprüfer Wilfried Graner aus persönlichen Gründen den Vorstand, beide waren seit Beginn des Förderkreises 1997 ehrenamtlich im Vorstand tätig.

Hermann Ammon sprach den scheidenden Vorstandsmitgliedern seinen Dank für die gute und lange Zusammenarbeit aus. Im Amt bestätigt wurden ferner 2. Vorsitzender Erich Reinhardt, 3. Vorsitzender Harald Winter, Museumsleiterin Susanne Fischer als Schriftführerin und Kassenprüferin Ortrun Spitzner. Gegenwärtig hat der Förderkreis Kaiserpfalz 156 Mitglieder. Besonders stolz ist der Vorsitzende darauf, dass der Verein auf gesunden finanziellen Füßen steht. Ammon dankte der Museumsleitung und den Mitarbeitern für die geleistete Arbeit.

Dritte Publikation geplant

Der Förderkreis Kaiserpfalz wird den neuen Museumsführer mitfinanzieren, der 2011 erscheinen soll. Das Erlebnismuseum Kasematten in der Roten Mauer, in dem die historischen Wappensteine und Inszenierungen zu den Vorgängen im Dreißigjährigen Krieg präsentiert werden sollen, wird der Förderkreis ebenfalls finanziell unterstützen. Ammon erklärte, dass der Verein eine Publikation zum Symposium »Forchheim im Hochstift Bamberg in der Frühen Neuzeit« plant. Das wäre die dritte Publikation des Vereines, sie wird 2011 im Jubiläumsjahr des Pfalzmuseums erscheinen.

Die Mitgliederversammlung des Förderkreises stand schon ganz im Zeichen des bevorstehenden 100. Geburtstags des Pfalzmuseum Forchheim im Jahr 2011. Dieser wird am zentral 2. Juli 2011 gefeiert, führte Susanne Fischer aus. Doch stehe das ganze Jahr unter dem Leitmotiv »100«. So soll es eine Sonderausstellung zur Geschichte des Museums aus 100 Jahren geben, an Ostern werden zehn mal 100 Ostereier präsentiert, am Kunsthandwerkermarkt bieten 100 Aussteller ihre Waren an. Die Afrika-Ausstellung wird sich mit »Kolonialismus« befassen. Eine weitere Sonderausstellung wird »100 Schätze aus dem Depot« zeigen und an Weihnachten wird Spielzeug von 1911 bis 2011 präsentiert. Mit einer Lichtinstallation soll das Haus besonders illuminiert werden.

Drei Sonderausstellungen

Susanne Fischer gab einen Überblick über die Veranstaltungen der laufenden Saison 2010: Am 30. April startet um 20 Uhr die Lange Museumsnacht in der Walpurgisnacht u.a. mit Lesungen, Theater, Kurzvortrag, Gruselfilmpotpourri, Feuertanzeinlagen und einem »Tanz in den Mai«. Es folgen eine Sonderausstellung mit Werken der Brüder Häfner unter dem Titel »Forchheim–Dubai und zurück« (11. Mai bis 6. Juni), der Kunsthandwerkermarkt am 12. und 13. Juni und die Afrika-Kulturtage mit der Sonderausstellung »Nomadenkulturen aus Afrika« (18. Juni bis 11.Juli).

Von Juli bis Oktober findet die Sonderausstellung »Schalom und Schabbat – Jüdisches Leben aus unserer Mitte« statt, die sich einerseits mit dem Judentum allgemein, andererseits mit der Geschichte der Juden in Forchheim befassen wird. Dazu konnten die Museumsmitarbeiter zahlreiche Leihgaben aus anderen Museen sowie aus Privatbesitz organisieren.

Außerdem wurde Kontakt zu heute in Amerika lebenden, ehemaligen Forchheimer jüdischen Familien hergestellt. Deren eindrucksvolle Lebensgeschichten und Erfahrungen während der Nazizeit finden in der Ausstellung Niederschlag. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Klezmer-Konzert, Liederabenden, Vorträgen, Lesungen, Exkursionen und Führungen rundet das Ganze ab.

Während der Ausstellung »Advent und Weihnachten« ist die Eisenbahnausstellung sowie eine Sonderausstellung zum Thema »Engel« gezeigt. Im Anschluss an die Versammlung führte Susanne Fischer die Mitglieder durch das sonst nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Museumsdepot.