Pfarrer Weigand löste schwersten Wetteinsatz ein

21.10.2014, 16:57 Uhr
Pfarrer Weigand löste schwersten Wetteinsatz ein

© F.: Hitschfel

In FCN-Fanmontur musste der Geistliche und eingefleischte Greuther-Fürth-Fan die Hymne der Nürnberger singen: „Die Legende lebt“. Noch nie sei ihm ein Gesang so schwer über die Lippen gekommen erzählte er nach seinem Wetteinsatz auf der Bühne im Festzelt.

Tatsächlich: Obwohl er von den Herausforderern den ausgedruckten Text des Fanliedes überreicht bekam, mühte er sich mit dem „Fels in wilder Brandung“ spürbar. „Für mich war das die Höchststrafe“, resümierte der wettfreudige Pfarrer.

Dabei war er doch am Anfang noch so hoffnungsvoll, dass er diesmal seine Wette gewinnen würde. Eigentlich hätte er es wissen müssen: Wer sich mit den Burker Kerwasburschen und dem 1. FC Burk versucht zu messen, dem droht eine Niederlage und so war es dann auch.

Doch zurück zum Anfang. Der findige Pfarrer hatte die Kerwasburschen und den FC Burk herausgefordert und gewettet, dass sie es nicht schaffen würden während der viertägigen Burker Kerwa einen Spendenbetrag von 1000 Euro von den Kirchweihbesuchern zu sammeln. Sein Wetteinsatz: Falls er gewinnt, müssen die Burker Kerwasburschen und Burker Fußballer, alles überzeugte Club-Fans, sich mit Greuther-Fürth-Trikots auf die Bühne im Festzelt stellen und die Fan-Hymne der Greuther-Fürther singen. Sollte jedoch Weigand seine Wette verlieren, muss er „Die Legende lebt“ singen.

Alles sah zuerst so aus, als würden die Burker Kerwas-Burschen und der FC Burk die Wette verlieren, denn nach dem „Kassensturz“ waren es exakt 985 Euro an Scheingeld, als der Vereinsvorsitzende des FC Burk, Holger Lehnard, Kassier Christian Schmitt und Vertreter der Burker Kerwasburschen die mitgebrachte Geldkassette öffneten.

Zu früh gefreut

Der Betrag löste bei Klaus Weigand kurze Zeit ein hämisches Grinsen und Erleichterung aus, aber eben nur kurze Zeit, denn zur Überraschung holten die Kerwasburschen noch eine weitere Spardose mit über 200 Euro an Kleingeld hervor.

„Eine solche Blöße wollten sich die Burker natürlich nicht geben, denn Burk macht keine halben Sachen“; fügte Vereinsvorstand Holger Lehnard mit einem Augenzwinkern hinzu.

Mehrere Hundert Kehlen unterstützten schließlich im vollbesetzten Burker Festzelt den Pfarrer bei seinem schweren gesanglichen Weg. „Ich habe mir schon die Haare geschnitten, den Teufel ausgetrieben und das heute war die bisher härteste Wetteinlösung für mich“, sagte er, als er von der Bühne herunterkam und das Club-Trikot wieder gegen sein Greuther Fürth-Trikot tauschen durfte.

Dankend abgelehnt

Das Angebot der Burker als Andenken an diese verlorene Wette das Club-Trikot und den Club-Schal mit nach Hause zu nehmen, lehnte er dankend ab, genauso, wie die vielen „Zugabe-Rufe“ aus dem vollbesetzten Festzelt.

Für die fast 1200 Euro an Spendengeldern hat Klaus Weigand bereits Verwendung. „Unser kirchlicher Kindergarten bekommt Betten, damit die Kinder ihren Mittagsschlaf halten können“, kündigte der Pfarrer an.

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