Polizei-Bilanz: Annafest war friedlich - mit Ausnahmen

7.8.2019, 20:36 Uhr
"Wo geht's denn hier bitte zum Annafest?" Die Polizei war auch heuer nicht nur als Freund und Helfer gefragt.

© PETER ROGGENTHIN/ Anja Hinterber "Wo geht's denn hier bitte zum Annafest?" Die Polizei war auch heuer nicht nur als Freund und Helfer gefragt.

Es war gleich der erste Festtag, der erste Abend im Kellerwald, als sich die Polizei mit der wohl schlimmsten Straftat des diesjährigen Annafestes auseinandersetzen musste: ein 37-jähriger Forchheimer schlug mit einem Maßkrug gegen den Kopf eines anderen Festbesuchers, das Biergefäß zerschellte - und das Opfer kam mit einem Schädel-Hirn-Trauma in ein Krankenhaus. Den "traurigen Höhepunkt" nennt die Polizeiinspektion Forchheim diesen Zwischenfall, in dessen Folge der 37-Jährige festgenommen und in U-Haft gesteckt wurde. Seitdem ermittelt die Kripo Bamberg wegen des Verdachts des versuchten Totschlags.

Ebenso in U-Haft befindet sich ein "weiterer Schläger", wie es die Polizei formuliert, der von hinten mit einer angebrochenen Bierflasche auf einen Kontrahenten einzustechen versuchte. Der Tatvorwurf: versuchte Körperverletzung.


So fällt die Annafest-Bilanz der Stadt aus


Das waren zwei Ausnahmen eines verhältnismäßig friedlichen Festes, auf dem der Alkohol die Besucher ein ums andere Mal enthemmte: So schlug eine schwangere Frau einer anderen Person eine Bierflasche an den Kopf, im negativen Sinne dabei bemerkenswert: die schwangere Frau hatte 1,28 Promille Alkohol im Blut. Ein betrunkener 69-Jähriger schlug derweil einer 21-jährigen Sanitäterin, die nur helfen wollte, mit der Faust ins Gesicht. Zudem griffen die Einsatzkräfte am ersten Festtag eine Zwölfjährige mit 1,66 Promille auf und übergaben sie an ihre Eltern.

110 Einsätze verzeichnete die Polizei heuer insgesamt und damit deutlich weniger als im Vorjahr, als es unter anderem acht Körperverletzungsdelikte und fünf "Widerstandshandlungen" mehr gab als 2019. Bei den Sachbeschädigungen liegt die Zahl (16) in diesem Jahr allerdings deutlich über Vorjahresniveau (9), was laut Polizei vor allem auf das Werk eines oder mehrerer Vandalen in der Nacht von Montag auf Dienstag zurückzuführen ist. Bei Diebstählen, Beleidigungen und Drogendelikten bewegten sich die Zahlen auf ähnlichem Level wie 2018.

Zu einer insgesamt positiven Annafest-Bilanz trug laut PI Forchheim auch die gute Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst und mit den Rettungsdiensten bei, außerdem hätten sich die "Wellenbrecher" vor dem Winterbaukeller bezahlt gemacht. Die Polizei gesteht, diesem Konzept zunächst skeptisch gegenübergestanden zu haben, doch die Besucherströme konnten so erfolgreich reguliert werden. 


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