Poppendorf: Die Grillhütte am Bolzplatz wird fertiggestellt

18.11.2020, 14:00 Uhr
Am Poppendorfer Bolzplatz soll nun die lange geplante Hütte fertiggestellt werden. Rund 40.000 Euro an zusätzlichen Finanzmitteln wird das Ganze nach aktuellem Stand mindestens kosten. 

© Alexander Hitschfel Am Poppendorfer Bolzplatz soll nun die lange geplante Hütte fertiggestellt werden. Rund 40.000 Euro an zusätzlichen Finanzmitteln wird das Ganze nach aktuellem Stand mindestens kosten. 

Allerdings wurde Bürgermeister Benedikt von Bentzel (CSU) beauftragt, alles zu versuchen, die Kosten zu senken. Denn in Summe könnte die Grillhütte rund 80.000 Euro kosten, schätzt Altbürgermeister Edgar Büttner (SPD). 

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung über die Fertigstellung der Grillhütte sah ursprünglich ein geplantes Invest von rund 40.000 Euro vor – zu viel für manchen Gemeinderat. Von Bentzel erinnerte eingangs daran, dass die Hütte schon ein „politischer Dauerbrenner“ gewesen sei. Geht es nach ihm, könnte der Poppendorfer Bolzplatz mit dem „Grillhüttla“ zu einem Freizeitzentrum aufgewertet werden. Er könne sich gut vorstellen aus einer „kleinen“ eine „große Lösung“ zu machen, so von Bentzel. Fraktionskollege Martin Langmar kündigte an, dass er seine Entscheidung abhängig von einem Nutzungskonzept machen wolle und werde. Der gleichen Meinung war auch Jasmin Frank (Frauenforum). 

Jürgen Schleicher (JB) sagte, dass man nun endlich den seit gefühlt zahllosen Monaten stehenden Rohbau der drei auf neun Meter großen Hütten fertigstellen und damit auch „winterfest“ machen solle. Alleine rund 9000 Euro für einen Kücheneinbau dort auszugeben hielt Schleicher für überzogen. Dafür solle man lieber eine Toilette schaffen. 

"Bitte keine Event-Location"

Michael Hümmer (FW Heroldsbach) konnte sich mit der Schaffung einer „Erlebnispädagogischen Begegnungsstätte für Jung und Alt“ nicht anfreunden: „Bitte keine Event-Location“ in Poppendorf, ging Hümmer in Abwehrhaltung. 

Büttner (SPD) erinnerte sich an die Anfänge der umstrittenen Grillhütte. Im Jahr 2015 hatte man, weil die Feuerwehr Poppendorf auch üben müsse und der Platz vor dem Feuerwehrhaus zu gering sei, die Idee, dass man dort für die Wehr einen Übungsplatz mit Hütte am Bolzplatz errichten könne. Ursprünglich war im Übrigen auch hinter vorgehaltener Hand zu hören, dass der ehemalige Hausener Jugendtreff („Toxic“) dort einen neuen Standort finden könnte. 

Geht es nach dem Bürgermeister könnte der Bolzplatz mit dem „Grillhüttla“ zu einem Freizeitzentrum aufgewertet werden. 

Geht es nach dem Bürgermeister könnte der Bolzplatz mit dem „Grillhüttla“ zu einem Freizeitzentrum aufgewertet werden.  © Alexander Hitschfel

Als nach Baubeginn der Hütte auf einer Bürgerversammlung in Poppendorf der Gemeinde Heroldsbach von einem Bürger vorgeworfen wurde, die Gemeinde würde einen „Schwarzbau“ im Außenbereich nicht nur billigen, sondern auch noch finanziell unterstützen, sei für ihn als damaliger Bürgermeister der sprichwörtliche „Ofen aus“ gewesen, so Büttner. Seitdem wurde ein Baustopp verhängt. 

Büttner zeigte auf, dass man weitaus mehr wie die von der Gemeinde veranschlagten 40.000 Euro in die Grillhütte am Bolzplatz investieren müsse. 

Alles in allem könnte das Projekt der Gemeindekasse rund 80.000 Euro kosten, denn man habe bereits die Kosten für die Verlegung von Strom, Wasser und Abwasser aus der Gemeindekasse bezahlt, so Büttner, sich noch heute über den Projektverlauf ärgert. 

Anne Mauser (FW Oesdorf) hielt einen „feurigen Appell“ und sagte, dass sich der vermeintliche „Schwarzbau“ in der Zwischenzeit zu einem „legalen Bau“ entwickelt habe. Zwar sei das Kind damals in den Brunnen gefallen, jetzt seien aber die erforderlichen Genehmigungen ja nachgeholt und sie könne sich gut vorstellen, zum Beispiel den Heroldsbacher Jugendtreff dort anzusiedeln. 

Nachverhandlungen gefordert

Auch wenn nach intensiver Diskussion der Bürgermeister beauftragt wurde, noch Kosten einzusparen, stimmte der Gemeinderat doch mehrheitlich dem Antrag der Verwaltung zu und beauftragte den Gemeinde-Chef bei den einzelnen Gewerken noch „nachzuverhandeln“. 
Was letztendlich aus dem Projekt „Bolzplatz Poppendorf“ gemacht wird, wird sich zeigen. Vielleicht ja wirklich eine Erlebnispädagogische Begegnungsstätte für Jung und Alt mit Ameisenhügeln – denn davon gibt es am Rande des Bolzplatzes einige.

Alexander Hitschfel

Keine Kommentare