Pretzfeld: Falsche Ziegel müssen wieder vom Dach

16.11.2018, 10:56 Uhr
Pretzfeld:  Falsche Ziegel müssen wieder vom Dach

© Stefan Braun

Lipfert hatte deutlich die neue Bedachung des Vereinsheimes in der Walter-Schottky-Straße mit modernen Materialien kritisiert. "Das passt nicht in den Altort, ist das bekannt?" fragte Lipfert und erhielt hierfür breite Zustimmung. Jürgen Kaiser (CSU/BB) erklärte hierzu: "Die verwendeten Ziegel passen nicht in die Umgebung. Es hätten Biberschwanzziegel sein sollen".

Andere Räte kritisierten, "dass wir den Leuten bei ihren Bauten überall Vorschriften machen und dann passiert bei einem Bauvorhaben der Gemeinde so etwas, das ist mehr als ärgerlich." Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) entgegnete, dass die Pläne bekannt gewesen seien und es auch so in der Ausschreibung stand. "Zudem müssen wir auch die finanziellen Aspekte sehen."

Mit ihrer Aussage, dass die Pläne bekannt gewesen seien, saß die Bürgermeisterin aber anscheinend einem Irrtum auf. Die Pläne der Ausschreibung hatten die Ratsmitglieder nicht eingesehen, was aber auch nicht üblich ist. Dort waren die verbauten Ziegel tatsächlich aufgeführt. "Das Landratsamt hatte eine Bedachung mit Biberschwanzziegeln bewilligt", erklärte auch Geschäftsleiter Andreas Pfister auf Nachfrage. "Nach derzeitigem Stand liegt der Fehler wohl beim Planer des beauftragten Architekturbüros", mutmaßte Andreas Pfister weiter. Dieses muss für die entstehenden Kosten der Korrektur aufkommen.

Die nicht ins Ortsbild passenden Ziegel müssen nun wieder vom Dach entfernt werden, und das Dach müsse wohl auch komplett umgelattet werden, denn die derzeitige Holzkonstruktion passe dann nicht mehr, so Pfister.

Den beteiligten Firmen sei aber kein Vorwurf zu machen, sie hätten sich an die Ausschreibungsunterlagen gehalten. Letztendlich wird das Dach des Vereinsheimes dann nach guter fränkischer Tradition und dem Umfeld gemäß mit Biberschwanzziegeln gedeckt.

"Aus heutiger Sicht wird die gesamte Maßnahme für die Gemeinde kostenneutral abgewickelt werden", ist sich Andreas Pfister sicher, das Architekturbüro müsse wegen des Fehlers ihres Planers die Kosten übernehmen, was versicherungstechnisch geklärt werde.

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