Quattroballer: "2021 lassen wir es richtig krachen"

17.4.2020, 17:07 Uhr
Quattroballer:

Felix Gröger, der Vorsitzende des Vereins QuattFo, und seine Mitstreiter hatten noch die Ansprache von Ministerpräsident Markus Söder abgewartet; kurz darauf wurde die Absage auf der Homepage des Vereins offiziell verkündet.

Mit knapp 70 Mannschaften, die am 18./19. Juli zur 25. Ausgabe der Traditionsveranstaltung auf der Sportinsel erwartet wurden, sehe man sich "definitiv als Großveranstaltung". Denn neben Fußball, Handball, Basketball und Volleyball werde auch die Geselligkeit groß geschrieben. Gröger: "Wenn man das ganze Rahmenprogramm so anschaut, sind wir wie eine kleine Kerwa." Und solche Massenansammlungen seien eben unerwünscht, hinzu käme, dass bei drei der vier Disziplinen Körperkontakt stattfindet.

Und so sieht er die Absage im Sinne des Wohles und der Gesundheit seiner Mitmenschen relativ gelassen. "Das Jubiläum feiern wir dann eben nächstes Jahr nach." Und auf der Homepage legt QuattFo noch eins drauf: "Nachdem sich die Vorbereitungszeit etwas verlängert, werden wir es dann so richtig krachen lassen (versprochen)."

 

Günstiger Zeitpunkt

 

Der Zeitpunkt der Entscheidung sei relativ günstig, so Gröger: "Normalerweise würde jetzt die heiße Phase der Vorbereitung für unseren inneren Kreis der 15 Hauptorganisatoren beginnen. Ausschank und Grillhütte machen wir ja in Eigenregie, da sind also noch keine Kosten entstanden. Und bei Festzelt und Kühlwagen, die wir angefordert haben, hoffen wir auf das Entgegenkommen unserer Partner."

Schließlich soll es ja 2021 weitergehen mit der Traditionsveranstaltung, die bereits einmal kurzfristig abgesagt werden musste. 2003 konnte der frisch angesäte Rasen der sanierten Sportinsel nicht betreten werden, wenige Wochen vor Beginn musste man die Teams wieder ausladen.

Für nächstes Jahr hat QuattFo schon Weichen gestellt. Teams, die sich heuer angemeldet hatten, dürfen diese Anmeldung für 2021 bestehen lassen. Wer das nicht will, bekommt sein Startgeld zurück. Auf der Homepage schließt die Nachricht mit aufmunternden Worten: "Seid nicht allzu traurig, sondern freut euch auf das kommende Jahr. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben."

Quattroballer:

© Foto: Mark Johnston

Aufgeschoben ist noch die Entscheidung beim SSV Forchheim bezüglich des Stadttriathlons. Am Sonntag will sich das Organisationsteam treffen und einen endgültigen Beschluss fassen. Bis dahin wollen sich Stefan Leidenberger und sein Team noch "schlau" machen, ob ihre Veranstaltung am 21. Juni möglicherweise doch noch eine Chance hat.

"Ich habe Innenminister Joachim Herrmann zugehört, und da klang es so, als ob mit Großveranstaltungen Events mit mehreren Tausenden Teilnehmern gemeint seien. Wir haben die Teilnehmerzahl auf 500 gedeckelt", sagt Leidenberger, im Verein für den Stadttriathlon zuständig. Auch in Triathlon-Fachmagazinen werde das derzeit debattiert, er stehe zudem im Kontakt mit dem bayerischen Verbandspräsidenten.

"Aber natürlich steht für uns die Gesundheit der Sportler und unserer Helfer im Vordergrund", betont der Funktionär. Es gebe dennoch Argumente für eine Austragung. So gebe es dank des "Rolling Starts" im Schwimmbecken kaum Kontakt der Sportler untereinander und auch auf der Rad- und Laufstrecke sei man doch die meiste Zeit alleine unterwegs.

Leidenberger sieht aber auch diverse Probleme auf sich zukommen. So sei ja gar nicht sicher, wie lange das Königsbad noch geschlossen bleibe und ob man es dann nutzen könne. "Und ich weiß nicht, wie wir die Corona-Distanzregeln beispielsweise in den Wechselzonen und am Ziel einhalten können", sagt der 56-Jährige.

 

"Familiäres" entfällt

 

Zu guter Letzt sei der Stadttriathlon ja auch eine familiäre Veranstaltung, zu der man auch komme, um alte Bekannte zu treffen. Das müsse ebenso entfallen wie Siegerehrungen und sonstiges Rahmenprogramm. Und wegen der beengten Platzsituation am Königsbad sei es für die Teilnehmer auch nicht möglich, nach ihrem Zieleinlauf gleich zu verschwinden. Die Fahrräder können erst abgeholt werden, wenn alle anderen Starter auch den Wettkampf beendet haben.

Zwischen den Zeilen ist herauszuhören, dass Stefan Leidenberger nicht so recht daran glaubt, dass er heuer (nach der Absage von Swin & Run) wirklich noch Triathleten ins Rennen schicken kann. "Vielleicht ist es besser, ein Jahr zu pausieren und sich dann auf 2021 zu freuen."

Abgesagt hat das Erlebnislauf-Team um Michael Cipura aus Pretzfeld den für 7. Juni geplanten Frankenweg-Trail mit Ziel in Obertrubach. Die Organisatoren haben gleich einen neuen Termin festgelegt: den 13. Juni 2021. Auch hier gilt: Die bereits angemeldeten Teilnehmer können für 2021 gleich "im Rechner" bleiben oder sich das Startgeld zurückzahlen lassen.

Eine Woche nach dem Ende des Verbots von Großveranstaltungen ist mit dem Fränkische-Schweiz-Marathon die größte Sportveranstaltung der Region angesetzt. Hier gibt es auf der Homepage noch keinerlei Hinweis auf mögliche Änderungen wegen der Corona-Pandemie.

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