Rathaus Forchheim: Kein Platz mehr für die Verwaltung

30.3.2017, 06:00 Uhr
Rathaus Forchheim: Kein Platz mehr für die Verwaltung

© Archivfoto: Meyer

In zwei Gesprächsrunden haben die Referatsleiter in den vergangenen Wochen überlegt, wie das Rathaus nach einer Sanierung wieder zum Schmuckstück der Stadt wird, wie die Bürger den größten Nutzen davon haben und wie die Stadt am wenigsten zahlen muss – denn die Kassen sind, wie berichtet, leer. Vier Varianten werden den Stadträten in der nächsten Woche im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt. Bei allen Varianten gleich: Das mit Lindan und PCP belastete Dachgeschoss bleibt geschlossen.

Besonders ans Herz legt die Verwaltung den Stadträten die Variante vier. Das Rathaus würde in ein "kleines Kultur- und Veranstaltungszentrum", wie es in den Unterlagen heißt, verwandelt. Konkret könnte das so aussehen: Verschieden große Veranstaltungsräume sollen im Rathaus geschaffen werden. Das fängt beim Keller des Magistratsbaus (mittlerer Teil des Komplexes) an. Dort soll ein Jugendraum eingerichtet werden für bis zu 20 Personen, der durch einen separaten Eingang von außen zugänglich ist. Im Erdgeschoss (ehemalige Touristinfo) wird ein integratives Café eingerichtet, die Rathaushallen werden zum Multifunktions-Veranstaltungsort fit gemacht. Ausstellungen, Konzerte, eine Jugenddisco könnte man sich dort vorstellen.

Der wertvollste Raum im ganzen Gebäude, das bei der Entkernung entdeckte Bohlenzimmer im ersten Stock, soll wieder zu Ehren kommen. Trauungen kann sich die Verwaltung unter anderem dort vorstellen. Kleiner und großer Rathaussaal vervollständigen die Auftrittsmöglichkeiten. Koordiniert werden sollen alle Veranstaltungen von den Büros im zweiten Stock aus (früher saß hier OB Franz Stumpf).

Die übrigen Varianten: In Variante eins zieht nach der Sanierung die Verwaltung wieder ein. Fördermittel lassen sich damit nicht im großen Stil akquirieren. In Variante zwei wird das Rathaus zum Museum umgebaut. Gezeigt werden sollen neben der Geschichte des Rathauses auch die Bierkultur in Forchheim — inklusive Schaubrauerei und historischer Trinkstube. Damit wäre das Gebäude zwar mehr im Fokus der Öffentlichkeit, allerdings macht sich die Stadt damit selbst Konkurrenz zum Pfalzmuseum. Variante drei stellt das Rathaus in den Dienst der Musikschule und der Vereine mit Proberäumen und Auftrittsorten. Der historische Wert des Rathauses wird damit nicht gewürdigt. Fördermittel gibt es sowohl bei Variante zwei als auch drei. Die Höhe ist nicht klar.

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