"Realer Irrsinn": Forchheims Oberbürgermeister in Satiresendung zu sehen

22.11.2020, 14:37 Uhr
Im Rahmen der "Covid Kids Bavaria"-Studie werden Kinder getestet. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein lehnte die Teilnahme für städtische Einrichtungen ab - seine Begründung sorgte für Gesprächsstoff.

© Archivfoto: Ralf Rödel Im Rahmen der "Covid Kids Bavaria"-Studie werden Kinder getestet. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein lehnte die Teilnahme für städtische Einrichtungen ab - seine Begründung sorgte für Gesprächsstoff.

Mit der Ankündigung, dass städtische Kindertageseinrichtungen nicht an der bayernweiten Corona-Studie "Covid Kids Bavaria" teilnehmen werden, hatte Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) Mitte Oktober sehr unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen, die weit über Forchheims Stadtgrenzen hinaus gingen. Ziel der wissenschaftlichen Studie ist, herauszufinden, in welchem Ausmaß Kinder das Coronavirus verbreiten.

Seine Begründung bezog sich unter anderem darauf, dass "bei anlasslosen Testungen von symptomfreien Kindern" ein positives Testergebnis zwangsweise zu einer Quarantäne der Kinder und ihrer Familien beziehungsweise zu "(Teil-)Schließung unserer Betreuungseinrichtung" führe. Dies folge unmittelbar aus der gesetzlichen Grundlage der Meldepflicht nach einem positiven Testergebnis. Und das betreffe dann auch die Eltern, die der Teilnahme an der Studie nicht zugestimmt haben.


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Darüber hinaus habe er ein Problem darin gesehen, dass sich wenige Tage zuvor die rechtlichen Rahmenbedingungen geändert haben. Hätten vorher die kommunalen Gremien darüber beraten, welche Maßnahmen beim Überschreiten des Corona-Grenzwertes von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohner ergriffen werden müssen, gebe es nunmehr "einen Automatismus", den die Staatsregierung festgelegt habe.

"Dabei gilt der absolute Grenzwert, egal wie der zu Stande gekommen ist", sagte Kirschstein gegenüber den NN. Seine Argumentation rief unterschiedliches Echo hervor, wie die NN berichtete - einige Stadtrat-Kollegen kritisierten den OB dafür.

Nach der NN-Berichterstattung hatte der BR die Thematik in der Satire-Sendung "quer" aufgegriffen. Nun hat sich die Satiresendung Extra 3 des Norddeutschen Rundfunks (NDR) dem Thema in der Rubrik "Realer Irrsinn" gewidmet. Falls das Video in Ihrem Browser nicht richtig dargestellt wird, können Sie hier klicken und es sich ansehen.