Reste einer mittelalterlichen Burg unter dem Friedhof

1.4.2021, 11:41 Uhr
Historischer Boden: Unter dem Friedhof von Reifenberg an der Vexierkapelle ruhen die Überreste einer mittelalterlichen Burganlage. 

© Eduard Weigert Historischer Boden: Unter dem Friedhof von Reifenberg an der Vexierkapelle ruhen die Überreste einer mittelalterlichen Burganlage. 

Bau und Zerstörung der Burg sind lange her und haben dennoch Auswirkungen bis heute: Reste der Burggebäude seien in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zutage gefördert worden, wenn in den alten Gräbern auf dem Reifenberger Friedhof, der sich heute auf dem Gelände befindet, für Nachbelegungen der Boden aufgegraben wurde.


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Das teilt Ivonne Weiler-Rahnfeld vom Landesamt für Denkmalpflege auf Nachfrage mit. Unter der Erde befindet sich demnach ein Bodendenkmal. Bevor die Gemeinde Weilersbach ihre Pläne für vier neue Grabstellen verwirklichen könne, müssten archäologische Grabungen stattfinden, um das Bodendenkmal zu erkunden und zu dokumentieren.

Dazu, so Weiler-Rahnfeld weiter, befinde sich die Gemeinde aktuell im Kontakt und im Austausch mit der Denkmalbehörde. Es sollen zunächst Angebote für die Grabungsarbeiten eingeholt werden. Diese könnten dann noch im laufenden Jahr durchgeführt werden.


In dem Buch „Weilersbach - Eine Gemeinde am Eingang der Fränkischen Schweiz" wird die historische Burganlage von Reifenberg beschrieben, die hier einst gestanden hat. Demnach hat sich die Burg bereits 1185 im Besitz der Bischöfe von Bamberg befunden. In der Burg solle es zunächst eine Hofstätte und mehrere Kemenaten gegeben haben. Das gesamte Gelände der Burg sei ringsum von Gebäuden umgeben gewesen.

Zeitweise, so heißt es in dem Buch über Weilersbach weiter, durfte auch der Burgherr von Neideck, ein Eberhard von Schlüsselberg, dort residieren, was ein Vertrag mit Bischof Heinrich II. von Bamberg verbriefte. Etwa 300 Jahre nach ihrer Erbauung soll die Reifenberger Burg von feindlichen Angreifern eingenommen und zerstört worden sein.


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