"Wir waren ganz geschockt"

Rewe in Forchheim schließt: Das sagen Kunden und Passanten

26.6.2021, 07:00 Uhr
Die Regale leeren sich bereits im Rewe-Supermarkt am Forchheimer Paradeplatz.

© Philipp Rothenbacher Die Regale leeren sich bereits im Rewe-Supermarkt am Forchheimer Paradeplatz.

Inge Rauschkolb, 73 Jahre (ohne Foto): Ich bin täglich da und es ist nicht gut, dass es dann überhaupt keine Lebensmittel für die älteren Leute hier mehr gibt. Die Stadt muss schauen, dass da nichts anderes rein kommt als Lebensmittel. Das gehört dazu zu einer Stadt. Ich finde es schlimm."

Kristina Brug.

Kristina Brug. © Max Söllner

Kristina Brug, 35 Jahre: "Wir wohnen direkt hier in der Innenstadt. Für mich mit zwei kleinen Kindern ist es praktisch, hier einzukaufen. Ich bin eher so der Spontankäufer, das heißt ich überlege mir früh, was es heute gibt, und dann hole ich es mir hier. Es sind kleine Einkäufe, also gerade so das, was ich im Rucksack tragen kann. Das ist glaube ich am Ende genau das, woran es gescheitert ist. Man muss zugeben: Die Großeinkäufe macht man nicht hier."

Vanhanh Le.

Vanhanh Le. © Max Söllner

Vanhanh Le, 25 Jahre: "Ich wohne hier in der Gegend. Lebensmittelgeschäfte um Forchheim herum gibt es sehr viele, aber in der Innenstadt gibt es nur Rewe. Wenn der weg geht, dann wird es schwieriger, hier einzukaufen. Wenn man kein Auto hat, muss man dann weit laufen. Ich selbst gehe immer oder fahre mit dem Fahrrad. Ich bin es gewöhnt, hier bei Rewe einzukaufen. Wenn der weg geht, wäre das schade. Man weiß ja nicht, was danach kommt."

Angelika Berndt (links) und Gunda Kraus.

Angelika Berndt (links) und Gunda Kraus. © Max Söllner

Angelika Berndt, 72 Jahre: "Wir waren ganz geschockt. Wir sind Nachbarn, und fanden es positiv, dass die Rewe so schön nah war. Es war ein schöner Nahversorger. Da muss wieder einer her, aber ich weiß nicht, wie das klappen soll. Dieser Tedi-Markt, das ist ja lachhaft. Wer braucht denn Ein-Euro-Artikel? Wir haben genug Glubbel im Schrank drinnen. Ich finde es unmöglich, dass der da rein darf."

Gunda Kraus, 90 Jahre: "Ich bin enttäuscht, dass die Rewe zu macht. Ich muss regelmäßig zum Bäcker und zur Sparkasse, und dann nehme ich mein Zeug bei Rewe mit. Dann brauche ich nicht woanders hin. Ich habe gerade wieder eine Tasche voll eingekauft. Ich wohne in der Hans-Sachs-Straße und wir haben bloß unsere Fahrräder. Da fahren wir beim Friedhof über den Steg rüber und dann bin ich gleich da."

Michael Jandejsek.

Michael Jandejsek. © Max Söllner

Michael Jandejsek, 46 Jahre: "Ich bin schon länger auf Baustellen unterwegs. Hier am Paradeplatz ist es sehr praktisch, dass es einen Supermarkt gibt. Die Schließung finde ich nicht optimal. Man hat halt dann quasi nichts mehr hier. Mich hatte es schon gewundert, dass die Bäckerei plötzlich weg war."

Jessica Neidhart, 34 Jahre (ohne Foto): "Ich finde es sehr schade, dass Rewe zu macht. Ich wohne hier gleich ums Eck und für 'Mal schnell was erledigen' war es sehr gut. Meine Oma, die nur noch zu Fuß einkaufen gehen kann, macht hier ihre Wocheneinkäufe. Jetzt wird sie wieder auf Hilfe angewiesen sein."


Rewe am Paradeplatz Forchheim schließt: Das sind die Hintergründe


Ramona Werner, 63 Jahre (ohne Foto): "Ich finde es sehr schade, dass Rewe schließt. Ich beobachte, dass viele Jugendliche und Berufstätige hier einkaufen gehen. Und auch für die älteren Personen gehört so etwas einfach in die Innenstadt und sollte bleiben. Es wurde ja auch schon publik gemacht, dass hier am Paradeplatz größere Umbauarbeiten gemacht werden über zwei Jahre. Dadurch ist natürlich die Frequenz nicht mehr gegeben, weil alles gesperrt sein wird. Das ist ein Grund denke ich, dass Rewe nicht weiter macht."

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