Riesen-Bandbreite bei Offenem Podium in Forchheim

9.10.2016, 18:36 Uhr
Abdul Wahid Sekanar zeigte die schicksten Dance-Moves.

Abdul Wahid Sekanar zeigte die schicksten Dance-Moves.

Ski alpin-Abfahrten vom Walberla: Wie man Forchheim zur Olympiastadt machen könnte, darüber sinnierte Ulrich „Ulli“ Welz (69). Der ehemalige Fußball-Abteilungsleiter des VfB Forchheim hatte eine Klaus-Schamberger-Kolumne auf hiesige Verhältnisse umgeschrieben und damit den Startschuss zum olympischen Dackellauf gegeben. Ulli Welz dürfte damit auch im Pointen-Fünfkampf zu den Favoriten gehören.

Sein in der Region bekanntes Trio „District Monica“ gibt es derzeit nicht mehr. Dafür hatte Gitarrist und Sänger Johannes Zenk (27) aus Heroldsbach nun ein Solo-Projekt auf die Saite gelegt. „Unbekannte Schnulzen“ präsentierte der Hobbymusiker, der auf der Suche nach einer Band ist. Darunter den „coolen Shit“ der US-Band „Calexico“, deren „Sunken Waltz“ er gar nicht wienerlich interpretierte.

Eine packende Poesie-Performance hatte Sabine Weitzmann (53) aus Hagenbach mitgebracht. Nora Gomringers Gedichte und die Person dahinter hatte die Kielerin vor 15 Jahren kennengelernt. Der Beruf als Sprachenlehrerin ließ wenig Zeit für Bühnenauftritte. Die absurd-komischen Zeilen um eine herumliegende Schnecke krochen dem Publikum Vers für Vers in die Gehirnwindungen.

Zurück an alter Wirkungsstätte waren Markus Schmitt (49) und seine Tochter Frieda (15). Das Duo aus Weigelshofen folkte musikalisch seinem Herzen und traf bei den Zuhörern damit ins Schwarze.

Der literarische Höhepunkt des Abends war Elisabeth „Sissy“ Dorn (67) aus Erlangen, die „fürtherisch“ las. Die Mundartautorin bot „fränkische gschichdli“ mit wahrem Hintergrund, die das Publikum vor lauter Lachen sogar zum Weinen brachten. Die ehemalige Gymnasiallehrerin hatte aus ihren drei „Bridschäbraggl“-Bänden Texte ausgesucht, die im Matheunterricht, im Sportgeschäft und in der S-Bahn spielten.

Afghanische Partyrhythmen

Am Ende verwandelte sich der Kulturkeller in eine afghanische Disco. Dank der Musik Suhrab Elyars (22), die traditionelle Klänge seiner Heimat mit Pop-Elementen mischt, kamen sogar einige Besucher in Tanzlaune.

In Afghanistan ist Suhrab Elyar durch seinen Erfolg beim „Superstar“ und dutzende Youtube-Clips jedem bekannt, hier haben sich seine usbekischen Songs noch nicht durchgesetzt. Dazu erklangen, freilich noch von der Konserve, afghanische Lauten wie die Rubab, die Tar oder die Buzuke, die sich mit Partyrhythmen vermengten. Die Stimmung war selten so ausgelassen.

Beim nächsten Offenen Podium am Samstag, 12. November, ab 20 Uhr feiert das Junge Theater sein 20-jähriges Bestehen mit einem Sonderprogramm. Wer Sissy Dorn in voller Länge hören möchte, hat am Samstag, 15. Oktober, ab 17 Uhr in der Buchhandlung Edelmann in Fürth Gelegenheit dazu.

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